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Sicherheitstraining Verkehrswacht Aschersleben gibt Fahrern von E-Rollern wichtige Tipps

Zahl der Unfälle mit den neuen Fahrzeugen steigt. Es geht um das Fahren ohne Helme, unangepasste Geschwindigkeit und Unfälle beim Abbiegen.

Von Thorsten Köhler Aktualisiert: 21.09.2021, 11:42
Heinz Kroh  probiert einen E-Scooter aus.
Heinz Kroh probiert einen E-Scooter aus. Foto: Gehrmann

Aschersleben/MZ - „Das ist gar nicht so schwer. An die Kurven muss man sich noch gewöhnen. Aber ich nehme doch lieber mein Fahrrad“, sagt der 14-jährige Finn nach einer Proberunde auf dem Parkplatz am E-Center in Aschersleben mit dem E-Scooter. E-Scooter sind laut Hersteller Tretroller mit einem Elektroantrieb und erfreuen sich wachsender Beliebtheit.

Zu einer Probefahrt hatte die Verkehrswacht Aschersleben eingeladen, denn so einfach ist es auf den ersten Blick doch nicht. Davon kann auch Tim Weidling berichten. „Ich habe einen E-Scooter seit vier Tagen. Ich muss aufpassen, dass man mich nicht übersieht. Aber es macht trotzdem Spaß“, sagt er.

„Eine super Sache“, meint Heinz Kroh nach einer kurzen Probefahrt. Aber ich nehme doch lieber das Bike, gibt er dann zu. Es sei besser für die Fitness.

„Vor der ersten Tour sollte man sich zunächst mit den Fahreigenschaften vertraut machen. Deshalb sollte man erst einmal ein paar Runden drehen, bevor es in den Straßenverkehr geht“, rät Michael Messerschmidt von der Ascherslebener Verkehrswacht.

Leider tragen nicht alle Pedelec-Fahrer einen Schutzhelm, sodass es bei Unfällen oft schwere Kopfverletzungen gibt.

Lothar Kraneis, Verkehrswacht Aschersleben

Denn wenn man sich die Unfallzahlen der vergangenen Jahre anschaut, wird eine steigende Tendenz sichtbar. In Sachsen-Anhalt waren 2018 Pedelec-Nutzer an 66 Unfällen beteiligt, 2020 ist diese Zahl auf 167 gestiegen. Hauptursachen sind das Benutzen der falschen Straßenseite, unangepasste Geschwindigkeit und Kollisionen beim Abbiegen.

„Leider tragen nicht alle Radfahrenden, also auch die Pedelec-Fahrer, einen Schutzhelm, sodass bei den Unfällen oft schwere Kopfverletzungen zu verzeichnen sind“, sagt Lothar Kraneis von der Verkehrswacht.

Und man sollte auch auf Qualität achten. „Wenn ich einen E-Scooter anschaffen will, dann sollte ich schon 1.000 Euro einplanen“, sagt Messerschmidt.

Und die Verkehrswacht hat auch Angebote für junge Verkehrsteilnehmer. Hier gibt es das Programm „Jung, sicher, startklar“, was für angehende Kraftfahrer geeignet ist und zertifizierte Sicherheitstrainings, die auf dem Harzring in Reinstedt durchgeführt werden und für alle Altersklassen geeignet sind. Manche Arbeitgeber verlangen von ihren Mitarbeitern ein solches Training und bezahlen es auch, weiß die Verkehrswacht.