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Premiere in Aschersleben  Premiere in Aschersleben : Stadtreise in Bild und Ton

Von Marion Lange 20.10.2016, 14:51
Premiere für den Film „Aschersleben - Wunderbar verwandelt“ in der Weißen Villa.
Premiere für den Film „Aschersleben - Wunderbar verwandelt“ in der Weißen Villa. Frank Gehrmann

Aschersleben - Es war eine Reise in die Vergangenheit: Aschersleben in den 1950er Jahren, 20 Jahre später, dann die 1990er und schließlich in die Gegenwart. Dabei fand eine Verwandlung statt, die jedem erst richtig bewusst wird, wenn an diese Zeiten erinnert wird. „Aschersleben - wunderbar verwandelt“ - so heißt der Titel eines Films über Aschersleben, den die beiden Journalisten Marko Litzenberg und Sven Stephan im Auftrag des MDR produziert haben.

Zu sehen ist der Film aus der Reihe „Der Osten - Entdecke wo du lebst“ am Dienstag, 25. Oktober, 20.45 Uhr im MDR-Fernsehen. Filmpremiere allerdings war schon am Mittwochabend in der Ascherslebener Weißen Villa - zu der etwa 140 Interessierte den Weg fanden.

Nur eine halbe Stunde dauert die Zeitreise, in der Erinnerungen an ein Aschersleben aufgefrischt werden, wie es heute kaum mehr vorstellbar ist: Die aufblühende Stadt in den 1950er Jahren und der Verfall 30 Jahre später. Und dann, nach der Wende, verwandelt sich die Stadt erneut, wird vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan.

Auf Innenstadt konzentriert

Dabei haben sich die beiden Journalisten hauptsächlich auf die Innenstadt konzentriert. „Dort ist die größte Verwandlung nachvollziehbar“, sagt Marko Litzenberg. Er selbst ist in Aschersleben geboren, aufgewachsen und lebt auch heute noch in der ältesten Stadt Sachsen-Anhalts. „Und das hat es nicht gerade einfach gemacht. Die Stadt liegt mir am Herzen. So will man am liebsten alles zeigen“, erklärt er und fügt noch hinzu, dass er gern auch vier Stunden lang die Stadt und ihre Entwicklung hätte zeigen können. Doch da sind die vom MDR vorgegebenen 30 Minuten, die das unmöglich machen.

Sven Stephan dagegen kommt aus Eisleben, kann die Dinge nüchterner betrachten. „Es war gut, einen Partner zu haben, der die Schwärmerei ein bisschen eingrenzt“, verrät Marko Litzenberg.

Und der Partner? Der ist mittlerweile von der Eine-Stadt und ihren schönen Ecken begeistert. Wichtig sei beiden gewesen, die „Verwandler“ zu zeigen und zu Wort kommen zu lassen. Und so tritt Neo Rauch auf den Plan, der es liebt, seine Heimatstadt regelmäßig zu besuchen. Denn immerhin ist seine Stiftung in einem Gebäude untergebracht, das es so früher nicht gab: den heutigen Bestehornpark.

Der hat, neben der Altstadt, wohl die größte Renaissance erlebt. Rauch erinnert sich an seine Kindheit, in der „Aschersleben alle Farben fehlten“.

Nicht ganz unbeteiligt

Auch Frank Nitsche kommt zu Wort, der erzählt, wie und warum er damals gegen den Abriss der Altstadt demonstriert hat. Oder Wolfgang Adam, der als Geschäftsführer der Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft auch nicht ganz unbeteiligt am neuen Werden der Stadt war. Aber das sind nur einige der Protagonisten des Films.

Den Wandel übrigens hat nicht nur Marko Litzenberg in seinen Privatfoto- und Filmarchiven festgehalten, sondern auch der Kulturkreis „Adam Olearius“ sowie der Hobbyfotograf Peter Potuschak. Letzterer ist seit Jahrzehnten in der Stadt unterwegs. Und so konnten die beiden Journalisten auf einen reichhaltigen Fundus an Material zurückgreifen, für den sie sich recht dankbar zeigen.

„Es ist ein toller Film geworden“, findet Peter Potuschak und steht am Ende der Veranstaltung mit dieser Meinung nicht allein da. Für viele Besucher steht fest: Es ist eine gute Werbung für die älteste Stadt Sachsen-Anhalts. Der Film „Aschersleben - Wunderbar verwandelt “ kann nach der Ausstrahlung ein Jahr lang in der Mediathek des MDR angesehen werden.

(mz)

Marko Litzenberg (l.) und Sven Stephan im Gespräch.
Marko Litzenberg (l.) und Sven Stephan im Gespräch.
Gehrmann