Informative Vorträge und das Stück «Alarm im Darm»
ASCHERSLEBEN/MZ. - "73 000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland am Darmkrebs. 27 000 sterben jährlich daran", erklärt Leiter des Darmzentrums, Dr. Jan Wieland. Deshalb sei Vorsorge so wichtig wie nie. Frühzeitiges Erkennen kann Leben retten. Im Frühstadium ist dieser Krebs heilbar. Doch dazu gehören Vorsorgeuntersuchungen. Diese sind in der Darmkrebsfrüherkennung allerdings Tabuthemen aufgrund vorhandener Schambarrieren. Deshalb möchte das Ascherslebener Darmzentrum mit dieser Veranstaltung ein Zeichen setzen. So werden informative Vorträge zu Symptomen, Vorsorgeuntersuchungen sowie zur vorbeugenden gesunden Ernährung angeboten.
Einer der Höhepunkte wird das Theaterstück "Alarm im Darm", sein, das vom Vorsorgetheater der Stiftung Lebensblicke aus Mannheim ab 11 Uhr aufgeführt wird. Hier wird ein ernstes Thema heiter beleuchtet. "Wo wir hinblicken, überall hämmern Warnungen an unser Bewusstsein. Alkohol macht süchtig, Rauchen verursacht Krebs, Darmkrebs bringt dich um! Muss das so sein? Angst schreckt ab, sagt man, aber sie geht uns irgendwann nur noch auf die Nerven. Deshalb ist es Zeit, es einmal anders zu versuchen. Und zwar mit Humor", finden die Akteure des Stücks.
Am Anfang werden die Gäste zwei Polypen sehen, die sich über ihre Lebensträume unterhalten. Und dann tritt Heinz, der starke Schlosser, auf den Plan, der von seiner Frau genötigt wird, zur Darmkrebsvorsorge zu gehen. Doch er will nicht. So ein Kerl wie er lässt sich schließlich nicht am Allerwertesten herumfummeln... "Den Zuschauern wird damit auf sensible Weise der Zugang zu dem sonst eher mit Ängsten dominierten Thema erleichtert. Bei zahlreichen Veranstaltungen hat sich gezeigt, dass die anschließende Diskussion weniger tabubelastet und freier ist", versprechen die Theatermacher.
"Nicht nur Betroffene sollten den Weg zu unserem Darmzentrum finden. Das Krebsrisiko liegt bei einer Altersklasse zwischen 50 und 75 Jahren", erklärt Dr. Jan Wieland weiter. Auch Familien, in denen Darmkrebs bei Eltern oder Großeltern aufgetreten ist, sollten sich über die Risiken informieren. Bei Frauen und auch bei Männern steht der Darmkrebs an zweiter Stelle der möglichen Krebserkrankungen.
Und ab dem 50. Lebensjahr bezahlt die Krankenkasse jährlich einen Stuhlbluttest. Denn um den Darmkrebs rechtzeitig zu erkennen, stehen dem Arzt nur drei Möglichkeiten zur Verfügung: die Tastuntersuchung, der Okkultbluttest und die Darmspiegelung. Über all das wird am Patiententag informiert. Die Veranstaltung mit allen Vorträgen und auch die Theateraufführung findet am Krankenhausstandort Aschersleben in der Cafeteria statt.