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Pandemiebekämpfung Impfnachweis gegen Coronavirus gibt’s nur mit etwas Glück

Nicht richtig funktionierende oder überlastete Technik behindert die Arbeit der meisten Ascherslebener Apotheken.

Von Harald Vopel 04.08.2021, 14:00
Für den Impfnachweis ist derzeit ein  bisschen  Glück von Vorteil.
Für den Impfnachweis ist derzeit ein bisschen Glück von Vorteil. Foto: F. Gehrmann

Aschersleben/MZ - Am Donnerstag der vergangenen Woche spekulierte Monique Engler, dass die Ausstellung der Impfzertifikate - durch die meisten Ascherslebener Apotheken - nach dem Wochenende wieder möglich sein werde.

Eine Woche zuvor hatte der Apothekerverband in Absprache mit dem Bundesgesundheitsministerium die Ausstellung der Corona-Impfnachweise wegen einer Sicherheitslücke gestoppt. Die Mitarbeiterin der Apotheke „Am Hohen Tor“ sollte recht behalten.

„Die günstigste Zeit ist wohl am frühen Morgen - kurz nach 7 Uhr“

Das bestätigte am gestrigen Dienstag zumindest Englers Kollegin Alexandra Otto. Man sei seit Montag wieder am Netz - allerdings mit unübersehbaren Hindernissen. Die Technik funktioniere längst nicht so souverän wie sie sollte. Manchmal klappe alles recht gut, aber schon beim nächsten Versuch komme einfach keine stabile Internetverbindung zustande. „Die günstigste Zeit ist wohl am frühen Morgen - kurz nach 7 Uhr“, schätzte Alexandra Otto auf eine MZ-Anfrage ein.

Das bedeutet: der Kunde, der sich ein Zertifikat ausstellen lassen wollte, musste - zumindest an den vergangenen beiden Tagen - auch eine Portion Glück mitbringen, um nicht unverrichteter Dinge wieder nach Hause gehen zu müssen. Dabei könne sich das Interesse der Ascherslebener oder der Kunden aus der Region an den Impfzertifikaten derzeit sehen lassen, so Otto. Nicht zuletzt hat sich durch den vorübergehenden Ausstellungsstopp ja auch ein Stau an inzwischen vollständig geimpften Menschen gebildet. Unter den Kunden, die ein Impfzertifikat nachfragen, seien aber auch zahlreiche Nachzügler.

Kein Zugang zur wichtigen Internetplattform

Übrigens - der Inhaber der Central-Apotheke im Ascherslebener Kaufland, André Georgi, hatte am Freitag darüber informiert, dass die Impfzertifikate bei ihm bereits am Donnerstag wieder angeboten wurden. Zunächst problemlos, mit kleineren Hängern ab Freitagnachmittag bis zum Totalausfall am Montag, wie Mitarbeiter Faheen Karolos erklärte. Am gestrigen Dienstag habe es schließlich kaum noch technische Probleme gegeben.

Anders in der Ascherslebener Rats-Apotheke, wo Inhaber Alexander Grimme in den vergangenen Tagen immer wieder versucht hat, auf die entsprechende Internetplattform zuzugreifen. Bis zum gestrigen frühen Nachmittag vergeblich. In seiner Apotheke sei seit der Stopp-Verfügung vor zwei Wochen kein einziger QR-Code als Nachweis über einen vollständigen Impfstatus ausgestellt worden. Die Kundschaft habe das bisher aber meist ohne Murren und mit viel Geduld hingenommen, sagt der Apotheker. Er selbst scheint auch noch recht gelassen, wenn er sagt: „Vielleicht funktioniert es noch heute Nachmittag, möglicherweise morgen oder erst nächste Woche.“ Wenn gefühlt 10.000 Apotheken wieder auf die Anbieter-Plattform zugreifen wollen, könne es natürlich zu Problemen oder Überlastungen kommen.

Auch in der von der Mitteldeutschen Zeitung in der vergangenen Woche als eine der ersten befragten Ascania-Apotheke sind die Mitarbeiterinnen noch immer ratlos. „Wir können die Kundschaft derzeit immer wieder nur vertrösten“, sagt Apothekerin Sophia? Fischer und hofft auf ein baldiges Ende der Misere.