Gustav Schreiber: Gustav Schreiber: E-Mail aus Adelaide

Aschersleben/MZ - Gustav Schreiber, ein ehemaliger im I. Weltkrieg verwundeter Soldat aus Aschersleben, macht im australischen Adelaide posthum Karriere. Zumindest, was die Bekanntheit des Mannes betrifft, dessen Erkennungsmarke sich 100 Jahre nach Ausbruch des Krieges im Besitz einer Familie in Australien befindet. Die MZ fand die Geschichte interessant, veröffentlichte sie und wollte so helfen, Angehörige ausfindig zu machen. Die Veröffentlichung haben wir per Mail natürlich auch nach Australien gesendet. An Maximilian Nake, einen Lehrer aus Adelaide, der uns die Geschichte erzählt hatte: Eine englische Krankenschwester namens Emmie Driver pflegt den jungen Deutschen im Lazarett gesund. Zurück bleibt nur die Erkennungsmarke, aus der hervorgeht, wie der Mann heißt, wann er geboren wurde und wo er zuletzt wohnte. Die Krankenschwester heiratete einen Australier namens Foxford, die Marke hat sie aufbewahrt. Die Urenkelin ist heute die Schülerin von Maximilian Nake.

Inzwischen haben sich vor allem Nichten und Neffen des Mannes gemeldet, der nach dem Krieg in seine Heimatstadt Aschersleben zurückgekehrt war. Viele einzelne Informationen fügen sich auf diese Weise nach und nach zu einem Bild und geben Gustav Schreiber ein Gesicht.

Das haben wir dem australischen Lehrer mitgeteilt, der sich in der vergangenen Woche erneut per Mail gemeldet hat: „Wir haben uns hier an der Schule alle unglaublich gefreut über den Artikel und ich habe ihn direkt übersetzt und an Mr. Foxford geschickt. Auch er ist sehr glücklich“, schreibt Maximilian Nake und berichtet, dass sich auch das Ascherslebener Museum mit Informationen bei ihm gemeldet habe. „Vielen Dank für Ihre tolle Unterstützung“, so schreibt er und verspricht, alle Informationen an die Foxfords weiterzuleiten.