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Veranstaltung Gesungene Erinnerungen: Tenor Björn Casapietra gibt Weihnachtskonzert im Ascherslebener Bestehornhaus

Der Tenor Björn Casapietra bringt mit „Christmas Love Songs“ festliche Musik in Ascherslebener Bestehornhaus. Damit verbunden sind Erinnerungen an seinen Vater und gemeinsame Weihnachten.

Von Katrin Wurm Aktualisiert: 14.11.2025, 17:59
Björn Casapietra kommt für ein Konzert nach Aschersleben.
Björn Casapietra kommt für ein Konzert nach Aschersleben. (Foto: Veranstalter)

Aschersleben/MZ - Mit seiner beliebten Weihnachtstour „Christmas Love Songs – Die Traditionstour“ kehrt Tenor Björn Casapietra am 30. November nach Aschersleben zurück. Im Bestehornhaus möchte er ab 16 Uhr das Publikum mit bekannten Weihnachtsliedern aus Deutschland, Italien, Frankreich und weiteren Ländern auf die Adventszeit einstimmen.

Der Sänger präsentiert ein breit gefächertes Repertoire – von „Adeste Fideles“ und „Es ist ein Ros’ entsprungen“ über das französische „Cantique de Noël“ bis hin zu „Still, still, still, weil’s Kindlein schlafen will“ und Brahms’ „Guten Abend, gut' Nacht“. Auch bekannte Werke von Händel, darunter „Tochter Zion“ und „Ombra mai fu“, gehören zum Programm.

Deutsche und internationale Weihnachtslieder

„Die Christmas Love Songs ist die schönste Tour, die ich habe. Wir machen eine internationale Reise in Weihnachtsliedern – keltische, schottische, italienische, französische –, aber der Fokus liegt definitiv auf unseren alten deutschen Weihnachtsliedern“, sagt Björn Casapietra. „Höhepunkt ist unser DDR-Klassiker ‚Sind die Lichter angezündet‘. Wenn wir dieses Lied musizieren, habe ich immer Angst, dass der Konzertsaal gleich einstürzt, weil der Applaus so riesig ist. Die Menschen lieben dieses Lied.“

Für Casapietra ist es nicht der erste Auftritt in Aschersleben. Eine besondere Bedeutung hat für ihn das Singen zur Weihnachtszeit – eine Erinnerung, die eng mit seinem Vater, dem bekannten Dirigenten Herbert Kegel, verbunden ist.

Als Kind für die Nachbarn musiziert

„Ich muss fünf oder sechs Jahre alt gewesen sein, als mein berühmter Vater mich an sein Klavier bat und mit mir sämtliche Weihnachtslieder eingeübt hat. Dann wurden die Nachbarn eingeladen, und ich sang in den höchsten Tönen deutsche Weihnachtslieder. Dieses gemeinsame Musizieren war das schönste Erlebnis, das ich mit meinem Vater hatte. Wenn ich heute Weihnachtslieder singe, bin ich wieder der kleine Junge, der neben seinem Vater steht. Zur Weihnachtszeit ist mein Vater mir ganz besonders nahe.“

Mit einem Augenzwinkern erinnert sich der Tenor auch an weihnachtliche Rituale aus seiner Kindheit: „Mein Papa liebte die erzgebirgische Handwerkskunst. Als Kind musste ich die Pyramiden und Schwibbögen mit Ohrenstäbchen vom Staub befreien – ich habe das gehasst. Heute mache ich es mit meiner Tochter genauso.“

Musik soll Trost und Hoffnung spenden

Casapietra, für dessen Konzert es Tickets in der Ascherslebener Tourist-Information sowie online gibt, möchte seinem Publikum in der Adventszeit ein unvergessliches Erlebnis bereiten. „Ich will in Aschersleben ein Konzert singen, das niemand vergisst. Wenn die Menschen ihre Taschentücher herausholen, wenn ich das ‚Ave Maria‘ singe, dann weiß ich, dass ich meinen Job richtig gemacht habe.“

Musik habe, so Casapietra, gerade in schwierigen Zeiten eine besondere Aufgabe: „Wir leben in einer herausfordernden Epoche – erst die Pandemie, jetzt ein Krieg in Europa. Musik hat den Auftrag zu heilen. Und womit könnte man besser heilen als mit dem ‚Ave Maria‘ von Schubert oder dem ‚Halleluja‘ von Leonard Cohen? Besonders zur Weihnachtszeit ist es wichtig, dass wir Menschen zusammenfinden, uns gegenseitig Trost und Hoffnung schenken.“