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Geld vom Landesförderinstitut Geld vom Landesförderinstitut: Ballhaus vor der Rettung

Von Lars Geipel 10.06.2003, 17:29

Aschersleben/Staßfurt/MZ. - Die prekäre finanzielle Lage der Betreibergesellschaft des Sport- und Freizeitzentrums in Aschersleben hat sich offenbar entspannt. Wie Klaus Tenbrock, geschäftsführender Gesellschafter der Ballhaus GmbH, sagte, habe das Landesförderinstitut (LFI) eine Hilfe über 280 000 Euro genehmigt. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es am Dienstag aus dem LFI in Magdeburg noch nicht. Düster sieht es dagegen in Staßfurt aus: Die Geschäftsführung des Salzland-Centers in der Bodestadt musste beim Amtsgericht in Magdeburg Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen.

Das hätte auch Tenbrock wohl geblüht, wenn das Landesförderinstitut kein Geld bewilligt hätte. Erhebliche Kostensteigerungen in der letzten Bauphase des 14,7 Millionen Euro Projektes und die Tatsache, dass Finanzierungspartner zugesagtes Geld nicht zahlten, hatten ein großes Loch in die aktuelle Kassenlage gerissen (die MZ berichtete). "Doch jetzt ist der Druck erst einmal vom Kessel. Das ist die langersehnte Kehrtwende. Wir können nun beruhigt in die Zukunft blicken", erklärte Tenbrock angesichts der guten Nachrichten am Dienstag. Was ihn vor allem freue: Die Wirtschaftsprüfer der renommierten Unternehmensberatung Price Waterhouse Coopers hätten Ballhaus ein gutes Konzept bescheinigt, so der Geschäftsführer.

Von der Finanzspritze sollen nun unter anderem ortsansässige Firmen und Mitarbeiter des Hauses bezahlt werden, die zum Teil bereits seit Wochen und Monaten auf ausstehendes Geld warten. Für die kommenden Monate sieht Tenbrock erst einmal keine größeren Probleme auf sich zukommen. Die Beachhalle sei besser ausgelastet als noch zu Beginn, und auch in der Arena finden immer mehr attraktive Veranstaltungen, wie das Musical "Dancing Queen", statt.

Von solchen ambitionierten Aussichten können die Betreiber des Salzland-Centers in Staßfurt derzeit nur träumen. Zwar sollen die bislang geplanten Veranstaltungen wie "Magic of the Dance" am 27. Juni ab 20 Uhr (siehe Seite 10) auch stattfinden, und der Geschäftsbetrieb - bis auf die Sommerpause im Erlebnisbad - wird vorerst fortgeführt. Doch wie lange das so sein wird, konnte Volker Schilling, stellvertretende Geschäftsführer des Centers, nicht sagen. Derzeit werden, so Schilling, vom vorläufigen Insolvenzverwalter detaillierte Pläne ausgearbeitet, um die Einrichtung dauerhaft zu retten.

Nicht gut zu sprechen ist Schilling auf die Stadt Staßfurt. Nach seinen Angaben habe die Verwaltung vor Beginn der Investition die Zahlung von umgerechnet etwa 160 000 Euro als Nutzungsentschädigung für moderate Preise im Erlebnisbad für finanziell Schwache, Schwerbehinderte, Schulklassen und Vereine in Aussicht gestellt - Geld sei allerdings nie geflossen. "Die Stadt muss sich zum Salzland-Center bekennen", fordert der Manager. Staßfurts Bürgermeister Martin Kriesel (CDU) war am Dienstag zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen.