Frühjahrsputz in AscherslebenFrühjahrsputz in Aschersleben: Schlagbaum und Wippe
Aschersleben - „Ich bin ein Baum“, kichert die kleine Joelina. Und tatsächlich, der abgestorbene Ast, den die Sechsjährige aus dem Dickicht schleppt, ist fast größer als sie selbst.
„Sie kommt immer mit zum Helfen“, freut sich ihre Mutter Mandy Meyer, die beim Bauwirtschaftshof der Stadt arbeitet und am Wochenende im Zoo von Aschersleben beim Frühjahrsputz mit im Einsatz ist.
Zu dem hatte der Verschönerungsverein Aschersleben Schulen, Vereine und Bürger aufgerufen. „Und wie jedes Jahr sind wieder viele fleißige Helfer hier“, schaut Zoo-Chef Dietmar Reisky in die Runde.
Da holen Mitglieder des Zoo-Fördervereins gerade altes Laub und tote Äste aus den Grünanlagen. „Eben alles, was im Winter so abgefallen ist“, meint Reisky. Und erklärt: „Das hilft uns wirklich!“ Gerade hier, wo ein Baum umgekippt sei, zeigt der Zoochef auf das Areal neben den Lamas.
Jugendstil-Brunnen bald restauriert
Ein Stückchen weiter sind Mitarbeiter des Bauhofs am Werkeln. Am Burgwärterhäuschen verlegen sie ein Kabel, damit der restaurierte Jugendstil-Brunnen bald sprudeln kann. Der soll - sobald der Elektriker später den Anschluss vorgenommen hat - auch noch mit Eiben umpflanzt werden.
„Bis zum 1. Mai wollen wir fertig sein“, verrät André Könnecke vom Vorstand des Verschönerungsvereins und zieht sich wieder die Arbeitshandschuhe an. „Das ist perfektes Arbeitswetter heute“, blinzelt er in die Sonne und macht sich erneut ans Werk: Wege und wasserführende Rinnen reinemachen, Wildwuchs entfernen...
In der Zwischenzeit sind Mike und Jens Figur von der Baufirma Figur dabei, am Burgwärterhäuschen zwei neue Schlagbäume zu setzen. „Vorher war die Sperre schon hier vorn, da sind die Leute gar nicht bis zum Haus gekommen“, erklärt André Könnecke das.
„Und von dort hat man ja die schönste Sicht auf das Häuschen. Jetzt können sich die Leute hier auf die Bank setzen und ein bisschen ausruhen...“
Rosarium wird herausgeputzt
So richtig schön wird es auch bald wieder am Rosarium von Aschersleben sein, an dem am Wochenende die zum Verschönerungsverein gehörende AG Rosarium ins neue Rosenjahr startete.
„Wir machen das Rosarium fit für die kommende Saison“, verkündet Steffen Amme und freut sich über 20 bis 25 Helfer. Überall wird da Unkraut herausgezupft, geharkt, werden Rasenkanten abgestochen und Rosen abgehäufelt.
„Mit einem Bambusstäbchen, das macht die Pflanzen nicht kaputt“, wedelt Amme mit dem entsprechenden Utensil. Und verrät: „Das ist ein Tipp von Hans-Jürgen Matern.“
Der ehemalige Gärtnermeister des Sangerhäuser Europa-Rosariums ist schon seit Jahren bei den Arbeitseinsätzen in Aschersleben dabei. Mit Rat und Tat und vielen Tipps zum Rosenschneiden.
Eine Arbeit, die dieses Mal - wie Amme lobt - aber der Bauwirtschaftshof im Vorfeld schon zum Großteil übernommen hatte.
Völlig neu ist in diesem Jahr das Projekt in der Baumgartenstraße, das sich die Wählerinitiative „Die Aschersleber Bürger“ (Widab) auf die Fahnen geschrieben hat. „Wir wurden von den Anwohnern darauf hingewiesen, dass die Spielgeräte hier einen neuen Schutzanstrich brauchen“, informiert Steffen Amme dieses Mal als Widab-Vertreter.
Und so wurden dort Sitzbänke und Spielgeräte gestrichen, Sandkasten und Kiesbereich gesäubert und vom Unkraut befreit.
„Wir haben uns dieses Mal das als Projekt ausgesucht“, nickt Marco Kiontke, der mit seinen Söhnen Lenny und Nic - sieben und vier Jahre alt - gerade die Wippe abschmirgelt.
Er findet solche Grünoasen für Kinder toll, auch wenn seine Familie am anderen Ende der Stadt wohnt. Beim Frühjahrsputz ist er deshalb regelmäßig mit dabei.
Genau wie Ursula Lindner. Die 60-jährige Altenpflegerin geht sogar oft in ihrer Freizeit über die Herrenbreite, sammelt dort Müll und Kippen ein. Einfach so. „Zusammen mit meiner Nachbarin, die ist 79 Jahre alt.“
Lindner kann sich gut erinnern, wie schön es war, als dort alles bepflanzt wurde. „Und ich find’s schrecklich, wenn man das jetzt so versaut und die Blumenbeete einfach niedertrampelt.“ (mz)