EU-Projekte im Salzlandkreis: EU-Projekte im Salzlandkreis: Warum die Europäische Union für die Region wichtig ist

Aschersleben - Brüssel und die Europäische Union sind für viele Menschen in Deutschland und Sachsen-Anhalt erst einmal ganz weit weg. Doch bei genauerer Betrachtung fällt auf: Die EU hat auch auf das Leben im Salzlandkreis großen Einfluss. Vor der Europawahl am 26. Mai hat die MZ sich die Spuren der EU rund um Aschersleben einmal genauer angeschaut.

Da gibt es zum Beispiel das „Leader“-Programm, mit dem der ländliche Raum gestärkt werden soll. Mithilfe dieses Programms wurde die Sankt Marien-Kirche in Drohndorf saniert. Im Herbst 2017 bekam die Kirche ein neues Dach und die Fassade wurde ausgebessert.

Holzteile waren marode, Betonziegel zum Teil beschädigt und auch eine Unterspannbahn fehlte. Insgesamt kostete die Sanierung rund 70.000 Euro. Auch die Kirche in Wilsleben konnte mithilfe des „Leader“-Programms umgebaut werden – sie kann nun zu jeder Jahreszeit genutzt werden.

Insgesamt etwa 1.000 Kilometer Glasfaser und 500 Kilometer Leerrohre sollen für den Breitbandausbau im Salzlandkreis verlegt werden. Damit sollen die bisherigen „weißen Flecken“ in der Region mit schnellem Internet versorgt werden.

Gefördert werden beispielsweise Areale in Aschersleben, Schackenthal und Schackstedt und Teile von Frose, Schadeleben sowie die Gewerbegebiete in Hoym und Nachterstedt. An der Finanzierung sind mehrere EU-Fonds beteiligt.

Im Rahmen europäischer Forschungsprogramme nimmt das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben an verschiedenen Projekten teil. Beispielsweise konnte mit einem internationalen Verbund eine große Lauchsorten-Gendatenbank erstellt werden.

Dabei ging es unter anderem um Knoblauch. Auch Weizen- und Gerstengendaten wurden mithilfe eines EU-Programms kartiert. Aktuell wird dort zudem zur Therapie von Demenzerkrankungen geforscht - auch dieses Projekt wird von der EU gefördert.

Die Kreisgrabenanlage in Pömmelte ist sogar weit über die Grenzen des Salzlandkreises hinaus bekannt. Das 4.000 Jahre alte, steinzeitliche Heiligtum aus Holz wurde mithilfe von EU-Geldern wiedererrichtet.

Die Rekonstruktion der Kreisgrabenanlage hat den Salzlandkreis rund 600.000 Euro gekostet und wurde mit fast 340.000 Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für regionale Entwicklung (ELER) gefördert. Bau- und Sanierungsmaßnahmen in Aschersleben

Rund fünf Millionen Euro hat die EU bereits im Jahr 2014 in den Bestehornpark investiert: unter anderem in das Haus A und die Sportanlagen dort. Aber auch der Innenstadtring wurde bei der Gestaltung der Freiflächen von der EU unterstützt, und Sanierungsmaßnahmen in der Lindenstraße sowie der Wilhelmstraße wurden ebenfalls gefördert.

2015 wurde dann auch der erste Bauabschnitt des Gewerbegebiets Güstener Straße mit rund sechs Millionen Euro von der EU gefördert. Mehrere Hunderttausend Euro flossen zudem ins Kanalnetz von Drohndorf und Mehringen. Eines der aktuellsten Projekte, das von der Europäischen Union unterstützt wurde, ist der Deichbau in Klein Schierstedt, der mit mehr als vier Millionen Euro gefördert wird.

2015 wurde die Kanalisation in Schadeleben ebenfalls mit rund 500 000 Euro von der EU gefördert. Zwischen 2016 und 2019 konnte zudem ein neuer Informationspunkt gestaltet werden, der die Seelandregion darstellt.

In der Christlichen Grundschule Aschersleben konnten 2014 mithilfe der EU mehrere Computer, Laptops sowie ein Beamer und ein Lautsprechersystem angeschafft werden - ähnlich wurde auch die Grundschule „Staßfurter Höhe“ ausgestattet.

2015 wurden schließlich die Grundschule Luisenschule, die Schulsporthalle der Grundschule „Staßfurter Höhe“ und die Kindertagesstätte „Villa Kunterbunt“ in Mehringen mit EU-Mitteln energetisch saniert.

Auch die Sanierung der Mensa im Stephaneum wird von EU-Mitteln gefördert. An der Ganztags- und Gemeinschaftsschule „Albert Schweitzer“, der Berufsbildenden Schulen WEMA, der Förderschule Pestalozzi, der Seelandschule in Nachterstedt sowie der Ascherslebener Grundschule „Luisenschule“ wurde außerdem die Schulsozialarbeit gefördert.

Unter dem Titel „Familien stärken - Perspektiven eröffnen“ arbeiten im Salzlandkreis drei Familienintegrationscoaches, um Familien zu beraten und beispielsweise bei der Suche nach Arbeits- und Ausbildungsstellen zu unterstützen. In Aschersleben arbeitet Uwe Rühlemann als Familienintegrationscoach.

Über die Landesinitiative „Fachkraft im Fokus“ werden zudem landesweit Jobs angeboten, um die Fachkräfte zurück nach Sachsen-Anhalt holen sollen. Die umgekehrte Idee vertritt das Europäische Jugendkompetenzzentrum GoEurope. Das Zentrum bietet Jugendlichen aus Sachsen-Anhalt die Möglichkeit, in ganz Europa zu lernen und so das Verständnis für Europa zu fördern. (mz)