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Advent Das Gefühl der Gemeinschaft in Freckleben leidet

Der Heimatverein muss den Weihnachtsmarkt absagen. Die Mitglieder wollen trotzdem für etwas Flair sorgen.

Von Detlef Anders 24.11.2021, 12:00
Der Weihnachtsmarkt auf der Burg Freckleben mit dem Chorsingen war immer ein Besuchermagnet.
Der Weihnachtsmarkt auf der Burg Freckleben mit dem Chorsingen war immer ein Besuchermagnet. Foto: Frank Gehrmann

Freckleben/MZ - Der Heimatverein und die Sportfrauen in Freckleben haben den am 4. Dezember geplanten Weihnachtsmarkt auf dem Gelände der Burg abgesagt. Das bestätigte Heimatvereinschef Klaus Flaake auf Anfrage der MZ.

Immer am Samstag vor dem 2. Advent war das Weihnachtskonzert in der Halle, verbunden mit einem kleinen Markt davor, Tradition. Noch Anfang Oktober wurde auf der Bustour der Aschersleber Kulturanstalt dafür geworben. Nun wird es also wieder nichts. Klaus Flaake klingt schon etwas hilflos. „Wir haben ja bis auf die letzte Minute gewartet.“ Letztlich sei aber auch die Absage des Weihnachtsmarktes in Aschersleben eine Entscheidungshilfe gewesen.

Wir haben ja jedes Jahr das Weihnachtskonzert in der Halle gehabt

Klaus Flaake

„Wir haben ja jedes Jahr das Weihnachtskonzert in der Halle gehabt“, sagt Flaake. „Da hatten wir Bauchschmerzen und dann hat uns auch der Chor abgesagt“, berichtet der Heimatvereinschef. Es habe niemand im Verein damit gerechnet, dass das jetzt so kommen könnte, schildert Flaake. Beim Sommerfest hatte der Verein je noch ein Test-Zelt organisiert, so dass die Besucher auf das Festgelände kommen konnten.

Aber man habe auch die Erfahrung gemacht, dass dann viele Besucher abdrehen und wieder nach Hause gehen. Und wer sollte das jetzt überwachen, war die Frage, die sich die Organisatoren stellten. Auch die Vorstellung mit dem Abstand halten und Masken auf solch einem Marktgelände bewog sie dazu, den Weihnachtsmarkt abzusagen.

Einst war es eine Idee der Sportfrauen

Die Idee zu dem Weihnachtsmarkt sei einst von den Sportfrauen gekommen, die sich über den Marktverkauf ihre Kasse aufbessern wollten, berichtet Klaus Flaake. Dass es auf der Burg in Freckleben zu Weihnachten schön ist, hatte sich weit herumgesprochen. „Und es war ja auch schön“, sagt Flaake.

Irgendwie bricht das Gemeinschaftsgefühl dadurch ab.

Klaus Flaake

Der Vereinschef sieht die Entwicklung jetzt allerdings auch mit großer Sorge. „Irgendwie bricht das Gemeinschaftsgefühl dadurch ab“, beklagt er nach Gesprächen mit anderen Vereinsmitgliedern. Manche Vereinsmitglieder seien bereits einmal in Quarantäne oder selbst erkrankt gewesen, erklärt er. Das sei nun schon das zweite Jahr, dass sich der Ort zu Weihnachten nicht auf der Burg treffen kann.

Lichter für Türme und Baum

Aber obwohl der Markt abgesagt wurde, soll die Burg noch weihnachtlich dekoriert werden. Ein Weihnachtsbaum sei bereits am vergangenen Wochenende geholt worden. Nun treffen sich die Mitglieder am Donnerstag, um die Burg vorweihnachtlich zu schmücken. Es kommen ja doch einige Leute, die spazieren gehen, weiß Flaake. Das weihnachtliche Flair auf der Burg wirke ja trotzdem immer. „Wir wollen ein bisschen Licht machen und dekorieren“, sagt Klaus Flaake. Die Türme, der Baum und Burghof werden illuminiert. Damit es nicht so trist aussieht, erklärt der Vereinschef.

Wenn getestet werden soll bei 2G, wer soll das machen?

Frank Hänsgen, Ortsbürgermeister

Ortsbürgermeister Frank Hänsgen hat Verständnis für die Entscheidung. „Wenn getestet werden soll bei 2G, wer soll das machen“, fragt Hänsgen. Das wäre eine Herausforderung, die im Ehrenamt kaum zu stemmen sei.