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Drohndorf bei Aschersleben 81-Jährige pflegt eine öffentliche Grünanlage

Erika Erfurth weiß, was sie glücklich macht: Es sind farbenfrohe Blumen und Arbeit an der frischen Luft. „Das kann ich nur allen empfehlen.“

Von Katrin Wurm 07.05.2021, 08:00
Erika Erfurth gärtnert gern vorm Haus. Gerade jätet sie Unkraut.
Erika Erfurth gärtnert gern vorm Haus. Gerade jätet sie Unkraut. Foto: Frank Gehrmann

Drohndorf - In den schönsten Farben leuchten die Frühlingsblumen vorm Haus von Rentnerin Erika Erfurth in Drohndorf. Täglich kontrolliert die Seniorin die prächtig blühende Fläche und erfreut sich daran. Doch nicht nur sie kommt ins Schwärmen, auch viele Drohndorfer sind von der Blühfläche entzückt, die Erika Erfurth schon seit vielen Jahren pflegt.

Dabei ist das keine Selbstverständlichkeit. Schließlich handelt es sich bei der Fläche vor ihrem Wohnhaus an der Drohndorfer Landstraße um öffentlichen Grund und Boden. „Wir sind glücklich und dankbar, dass Frau Erfurth so engagiert ist“, sagt Drohndorfs Ortsbürgermeisterin Sabine Herrmann. „Das ist ja nicht selbstverständlich.“

„Mir macht es einfach Spaß, und wenn ich aus meinem Fenster gucke, sehe ich immer schöne Blumen“, sagt die 81-Jährige mit dem grünen Daumen. Jetzt sind es vor allem die Tulpen, die ihr Herz höher schlagen lassen. Aber auch Narzissen, Hyazinthen und Veilchen recken ihre Köpfe Richtung Sonne. „Bald kommen die Rosen, die mag ich auch besonders.“

„Mir macht es einfach Spaß, und wenn ich aus meinem Fenster gucke, sehe ich immer schöne Blumen.“

Erika Erfurth aus Drohndorf

Als Erika Erfurth Anfang der 1960er Jahre gemeinsam mit ihrem Mann in das Haus einzog, war die Fläche vorm Haus noch nicht begrünt. „Damals parkten dort Autos, später immer ein Bus. Da war der Blick aus dem Fenster eher trist“, erinnert sie sich.

Dann hat die Gemeinde eine Grünfläche angelegt und seitdem kümmert sich Erika Erfurth darum. Doch neben der Fläche vorm Haus bewirtschaftet die Seniorin auch noch einen Garten. „Da ist immer was zu tun und ich bin den ganzen Tag aktiv. Außerdem hält Gartenarbeit doch jung!“

Erika Erfurth freut sich auch über Unterstützung von anderen Drohndorfern. „Wir tauschen Pflanzen oder manch einer bringt etwas, damit ich das auf der Fläche einpflanzen kann.“

Bei der vielen Arbeit im Freien bleibt gar nicht viel Zeit für andere Dinge. „Mit der neuen Technik beschäftige ich mich gar nicht. Ich habe auch kein neumodernes Handy“, sagt sie schon fast entschuldigend. „Ach, das müssen Sie doch auch gar nicht haben! Machen Sie einfach das, was Sie glücklich macht“, antwortet ihr Ortsbürgermeisterin Herrmann.

Und Erika Erfurth weiß genau, was sie glücklich macht: Es sind farbenfrohe Blumen und die Arbeit an der frischen Luft. „Das kann ich nur allen empfehlen.“ Und wenn die Gartenarbeit getan ist, geht sie auch gern mit Hunden spazieren. Nicht mit ihren eigenen - die hat sie nämlich nicht - sondern mit den Hunden aus der Nachbarschaft. Und auch so tut sie etwas fürs Allgemeinwohl der Drohndorfer. Und die wissen das Engagement ihrer Erika Erfurth zu schätzen. (mz)