Unterschiede beim Hundefutter: Entscheidend ist nicht nur die Zusammensetzung
Unterschiede beim Hundefutter: Entscheidend ist nicht nur die Zusammensetzung
Hundehalter wollen in der Regel die bestmögliche Versorgung für ihre Lieben und setzen dabei auch bevorzugt hochwertige Futtermittel ein. Doch was schmeckt gut und ist darüber hinaus auch gesund? Dank der Technik der Fleischsaftgarung bleiben besonders viel Geschmack und leichtverdauliche Bestandteile der Rohzutaten erhalten. Wir werfen hier einen Blick auf die Frage, welche Ernährungsformen zur Auswahl stehen und welche Unterschiede in der Zubereitung und Auswahl der Zutaten den Ausschlag über Verträglichkeit und Nährstoffgehalt des Futters geben.
Rasse und Ernährung
Zuvor noch ein kurzes Wort zum Hund selbst: Dessen Verhalten und Konstitution bestimmt fundamental, welches Futter optimal für die Gesundheit ist. Dabei spielen zum Beispiel zuchtbedingte Erkrankungsrisiken, der Bewegungsdrang des Tieres, eine Neigung zu Über- oder Untergewicht sowie die Art und Weise der Futteraufnahme eine große Rolle.
Wenn man sich zum Beispiel die Rasse der Golden Retriever ansieht, hört man von Haltern und Züchtern immer wieder, dass sie verfressen sind und zum Schlingen neigen. Das wiederum erhöht das Risiko einer Magendrehung oder Verfettung des Tieres und erfordert daher verantwortungsvolles Füttern mit Augenmaß.
Barfen: sinnvoll oder überbewertet?
Beim Barfen, einer Ernährungsform, die auf frische Zutaten und unter anderem die Verwendung von Rohfleisch setzt, scheiden sich die Geister. Es gibt Hundebesitzer, -trainer und Züchter, die darauf schwören und eine ganze Menge an Experten, die das Konzept für höchstens genauso gut wie traditionelles Futter, wenn nicht sogar für gefährlich halten. Die Behauptung, dass Barfen nicht aufwändiger als Nass- oder Trockenfuttermischungen sei und diesen ernährungstechnisch überlegen ist, kann getrost als Mythos abgetan werden.
Frisches Fleisch ist andererseits geschmacklich ein besonderer Genuss und wird von den Tieren meist sehr dankbar angenommen. Dennoch ist die Tauglichkeit auch wieder vom individuellen Hund und seiner Vorgeschichte abhängig. Es kann unter anderem zu Mangelerscheinungen kommen, wenn das Tier bestimmte Bestandteile nicht gut verwerten kann oder die Zusammenstellung der Nahrung nicht ausgewogen ist. Auch das Risiko einer mikrobiellen Verunreinigung ist nicht zu verachten.
Nass- oder Trockenfutter?
Auch hier gibt es keine richtige Antwort. Viele Argumente, die von Verfechtern von Nassfutter angeführt werden, treffen auch auf hochwertiges Trockenfutter aus der Fleischsaftgarung zu. Im Vergleich mit minderwertigen Trocken-Pellets aus der Extrusionsproduktion, ist Nassfutter in der Regel bekömmlicher und schonender zubereitet.
Gerade die Prozesse, die beim Extrusionsverfahren selbst und der nachgelagerten maschinellen Trocknung stattfinden und dafür sorgen, dass extrudiertes Trockenfutter schnell aufquillt und meist nach wenig schmeckt, werden bei der Herstellung von Nass- und Trockennahrung aus der Fleischsaftgarung vermieden.
Fleischsaftgarung: Was ist das Geheimnis von Qualitäts-Trockennahrung?
Das konventionelle Produktionsverfahren von Trockenfutter, die Extrusion, sieht einen Schritt vor, bei der die Nahrungspaste - bestehend aus einem meist mit vielen Kohlenhydraten und nährstofffreiem Wasser vermixten Tiermehlprodukt – bei viel Hitze und Druck aus einer Düse gepresst wird. Der dabei auftretende Druckabfall sorgt dafür, dass das enthaltene Wasser verdampft und ein knuspriges, sehr trockenes Produkt entsteht. So werden zum Beispiel auch Frühstückscerealien, wie Fruit Loops, per Extrusionsverfahren hergestellt. Ein großer Nachteil dieser von Marken wie Josera und Royal Canin benutzten Herstelltechnik ist, dass das Futter im Hundemagen stark aufquillt. Dadurch dauert die Verdauung länger, der Hund benötigt also eine lange Ruhepause nach der Fütterung.
Dem gegenüber wird bei der Fleischsaftgarung frisches Fleisch ohne Zugabe von Wasser oder Fett schonend gegart und der natürliche Fleischsaft dabei durch die aus der Küche bekannten Reduktionstechnik konzentriert. Dieses Verfahren verwendet also frischere Ausgangsprodukte in Form von Frischfleisch, denen weder Fett noch Fleischsaft entzogen wurden und verarbeitet sie bei niedrigerer Temperatur. Auf diesem Weg bleibt deutlich mehr Geschmack enthalten, denn Fett und Fleischsaft arbeiten als Geschmacksträger. Die fleischsaftgegarte Nahrung quillt nach dem Fressen auch nicht auf. Das schont den Magen der Tiere, die Futterruhe wird verkürzt und es kann auch der gefürchteten Magendrehung vorbeugen.
Man kann also festhalten, dass mittels Fleischsaftgarung qualitativ hochwertigere, bekömmlichere und leckerere Futtermittel hergestellt werden.