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„3G“ oder „2G“? Die Corona-Regeln in den europäischen Ländern

Welche Rechte sollten frisch auf das Coronavirus Getestete haben? Und sollte ein Unterschied zwischen Geimpften und Getesteten gemacht werden? Die Debatte darüber läuft in Deutschland heiß. Und auch in anderen Ländern stellen sich diese Fragen.

Von den dpa-Korrespondentinnen und -Korrespondenten Aktualisiert: 30.09.2021, 10:45
Österreich setzt bei Clubs, Musikfestivals und der Nachtgastronomie auf Privilegien für Geimpfte und Getestete.
Österreich setzt bei Clubs, Musikfestivals und der Nachtgastronomie auf Privilegien für Geimpfte und Getestete. Roland Schlager/APA/dpa/Archiv

Berlin - „3G“ oder „2G“? In Deutschland soll spätestens vom 23. August an die „3G“-Regel beim Zugang zu bestimmten Innenräumen greifen. Wer dann beispielsweise in Klinken, Fitnessstudios oder in Restaurants möchte, darf dies nur noch, wenn er oder sie geimpft, genesen oder frisch negativ getestet ist.

Doch Testen könnte schon bald nicht mehr ausreichen - „3G“ würde zu „2G“. „„2G“ wird so oder so ab einem bestimmten Zeitpunkt kommen“, behauptete CSU-Chef Markus Söder jüngst. Das würde auch den Druck auf Impfunwillige erhöhen. In anderen europäischen Ländern ist „2G“ noch eine Rarität - mit Ausnahmen.

Den Corona-Pass muss man nun im Zuge der fortlaufenden Impfkampagne mittlerweile an immer weniger Orten vorzeigen. Größere Nachteile für Ungeimpfte gibt es hier - mit Ausnahme des etwas lästigen regelmäßigen Gangs zur Teststation - also nicht.

Die Regierung hat stattdessen Veranstaltern wie Nachtclubs oder Fußballvereinen geraten, einen Nachweis zu verlangen. Nachdem aber vor allem Discos ankündigten, darauf zu verzichten, wurden doch die Schrauben angezogen. Zuletzt hieß es, dass von September an nun doch nur vollständig Geimpfte Zugang erhalten sollen - auch, um die abnehmende Impfbereitschaft junger Menschen wieder anzuschieben.

Auch Musikfestivals haben diese Regelung übernommen. Der Schutz vor einer Neuinfektion bei Genesenen „sollte jedenfalls durch eine Impfung abgesichert werden“, heißt es im Ministerium. In der beliebten Ferienregion Tirol wird in der Tourismusbranche diskutiert, ob man in der Wintersaison Zimmer nur mehr an geimpfte Gäste vergeben soll. Entschieden ist jedoch noch nichts.

Wer seine Besucher hingegen nicht kontrollieren oder Ungeimpfte nicht ausschließen will, muss je nach Inzidenz und Impfquote des jeweiligen Landkreises jeden zweiten oder vierten Sitzplatz leer halten. Zur Wahl steht auch eine dritte Möglichkeit, bei der ein kleinerer Teil der Plätze frei bleibt und dafür neben Geimpften auch Getestete zugelassen sind.

In Portugal muss man allerdings zum Besuch der Innenbereiche zahlreicher Einrichtungen oft entweder ein Impfzertifikat oder einen negativen Test vorlegen - und die Tests muss der- oder diejenige, die sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen möchte, ziemlich teuer bezahlen. In Spanien haben derweil nur 2 von insgesamt 17 Regionen, Galicien und die Kanaren, ähnliche Auflagen für den Besuch von Restaurants, Bars oder ähnlichem.

„Es ist ein riesiger Vorteil, geimpft zu sein, weil man sich nicht mehr testen lassen muss“, sagte Ministerpräsident Andrej Babis. Wer in Tschechien Gaststätten, Cafés, Kinos oder Schwimmbäder besuchen will, muss nachweislich getestet, genesen oder geimpft sein. Inzwischen sind mehr als fünf Millionen der insgesamt knapp 10,7 Millionen Einwohner des EU-Mitgliedstaats vollständig geschützt.

Grundsätzlich neigt das Land dazu, bei höheren Ansteckungszahlen Ungeimpfte zu benachteiligen. Vor den letzten Lockerungen im Frühsommer durften nur Geimpfte und Genesene Hotels, die Innenräume von Restaurants, Wellness-Einrichtungen, Theater, Kinos, Fitnessstudios und Sportstadien nutzen.

Ein Blick über Europa hinaus: