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Obstgehölz Obstgehölz: Kletterer mit Früchten

Von Eva Neumann 18.06.2006, 17:58

Halle/dpa. - Am Spalier oder an der Pergola wachsen sie nach oben. Sie werden am besten durch das Gerüst durchgeleitet, immer wieder quer gezogen und festgebunden.

Einen sonnigen, geschützten Standort lieben Weinreben. "Sie sind zur Fassadenbegrünung gut geeignet, weil sie sehr flächig wachsen", sagt König. "Für den Hausgarten sind Sorten mit möglichst kleinen Kernen und möglichst großen Früchten gefragt." Bei der Auswahl gelte es, auf mehltauresistente Sorten zu setzen.

Auch Exotisches ist einen Gedanken wert, etwa der Chinesische Strahlengriffel, besser bekannt als Kiwi. "Er braucht aber nicht nur eine geschützte, sonnige Lage, sondern im Winter Frostschutz", sagt Karen Falch von der Saarländischen Gartenakademie in Lebach. Weniger bekannte Arten derselben Gattung sind anspruchsloser, vor allem der Scharfzähnige Strahlengriffel. Wer auf Früchte aus ist, muss mindestens einen männlichen neben einen oder mehrere weibliche Strahlengriffel setzen. Kiwi und Co. gehören zu den Schlingern: Die Zweige ranken sich um Gerüste und Drahtgespanne. "Im Herbst werden die Gehölze verjüngt. Sie brauchen aber das mehrjährige Holz, um fruchten zu können", so König.

Früchte tragen auch einige Passionsblumengewächse. "Sie sind nicht frosthart, fühlen sich aber im Sommer im Freien wohl", sagt Thomas Wagner vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde. In den warmen Monaten begrünen sie Pergolen oder Spaliere, erfreuen mit Blüten und vielleicht mit saftig-säuerlichen Maracujas. Im Herbst werden sie zurückgeschnitten und kommen ins Winterquartier.

Alle diese Pflanzen brauchen eine Rankhilfe. Bewährt haben sich Spannseile aus Edelstahl, die mit Ringschrauben an der Wand oder an Holzpfosten befestigt werden. Daran, aber auch an Drahtzäunen findet Wein von selbst Halt. An Holzpfosten benötigt er eine zusätzliche Befestigung. Dornenlose Brombeeren müssen immer festgebunden werden. Auch beim Strahlengriffel ist das in den ersten Jahren sinnvoll. "Zum Binden sollte kein Draht verwendet werden: Er schneidet die Triebe ein, sobald sie stärker werden", rät Falch. Besser ist Jute oder Bast.

Soll eine Wand begrünt werden, muss das Gerüst etwas Abstand dazu haben. Das hält die Mehltaugefahr gering. Werden die Pflanzen in einem leichten Winkel zur Fassade gesetzt, wachsen sie leichter an.