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Geld sparen Energiesparen im Haushalt: Tipps für den Alltag

Die Energiepreise explodieren - Tendenz steigend. Ob bei der Beleuchtung, dem Wasserverbrauch oder der Heizung, mit diesen einfachen Tricks kann Strom und letztlich Geld gespart werden, ohne auf den gewohnten Wohn-Komfort zu verzichten.

Aktualisiert: 19.08.2022, 09:59
Im EU-Vergleich ist der Strompreis für Haushalte bei einem Jahresverbrauch von 2.500 bis 5.000 Kilowattstunden in Deutschland und Dänemark am höchsten.
Im EU-Vergleich ist der Strompreis für Haushalte bei einem Jahresverbrauch von 2.500 bis 5.000 Kilowattstunden in Deutschland und Dänemark am höchsten. Foto: dpa/Symbol

Magdeburg/DUR - Der mit Abstand größte Anteil unseres täglichen Energiebedarfs, nämlich rund 70 Prozent, wird für Raumwärme verbraucht, gefolgt von Warmwasser (15 Prozent) und Strom (14 Prozent), teilte die ARAG mit. Gleichzeitig explodieren die Energiepreise: Allein im September lagen sie um gut 14 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Tricks, um Energie zu sparen, sind daher noch wichtiger geworden. Mit diesen Tipps kann ganz einfach Geld gespart werden.

Tipps zum Stromsparen

Im EU-Vergleich ist der Strompreis für Haushalte bei einem Jahresverbrauch von 2.500 bis 5.000 Kilowattstunden in Deutschland und Dänemark am höchsten. Doch gerade beim Stromverbrauch kann viel Geld gespart werden. 

Mit ein paar Handgriffen im Alltag kann der Stromverbrauch deutlich reduziert werden. Zum Beispiel sollten Geräte, die nicht in Benutzung sind, generell vom Strom genommen werden. Wenn keine Netzschalter vorhanden sind, können diese per Steckerleiste ausgeschaltet werden. Auch beim Backen und Kochen kann effizient Energie gespart werden - indem man beim Backofen auf energieintensives Vorheizen verzichtet und dafür die angegebene Garzeit etwas verlängert, rät die ARAG. Ebenfalls kann der Backofen sogar vor der Garzeit ausgestellt werden, da meist die Restwärme zum Fertiggaren ausreicht. 

Kennzeichnungen wie das Energielabel oder der Blaue Engel können bei der Kaufentscheidung helfen.

ARAG

Wer langfristig sparen möchte, sollte auf energieeffiziente Geräte achten. Diese sind zwar zunächst teurer in der Anschaffung, sparen aber ebenfalls eine Menge Strom. "Kennzeichnungen wie das Energielabel oder der Blaue Engel können bei der Kaufentscheidung helfen", rät die ARAG. Vor allem sollte die Größe der Geräte auf den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. "So macht zum Beispiel eine Waschmaschine mit einem Fassungsvermögen von acht Litern für einen Singlehaushalt wenig Sinn, bei einem Kühlschrank reichen hingegen bereits rund 100 Liter, während eine vierköpfige Familie besser mit einem mindestens doppelt so großen Kühlschrank beraten ist."

Auch in Sachen Beleuchtung könne bis zu 80 Prozent des Verbrauchs eingespart werden. Statt Glühbirnen sollten LED-Lampen benutzt werden, denn bereits mit zehn 60-Watt-LED-Lampen seien jährlich rund 150 Euro Ersparnis drin. Außerdem haben diese eine 15-mal längere Lebensdauer als herkömmliche Glühbirnen.

Wasser sparen und gleichzeitig weniger Strom verbrauchen

Ob Durchlauferhitzer, Boiler oder zentrale Warmwasserbereitung – der Bedarf für Warmwasser liegt in Deutschland zwischen 35 und 50 Litern pro Person und Tag. Ein deutscher Singlehaushalt gibt also 80 bis 230 Euro pro Jahr für warmes Wasser aus. Hier lohnt sich das Sparen gleich doppelt: Denn wer Wasser spart, spart auch Energie, die zum Erhitzen des Wassers zu benötigt wird.

Wenn es ums Waschen geht, sollte lieber die Dusche statt Badewanne genutzt werden. Während bei einer fünfminütigen Dusche rund 60 Liter Wasser verbraucht werden, sind es mit einem Vollbad etwa 120 Liter. Auch mit einem Sparduschkopf ist schon viel getan. Dem Wasser wird mehr Luft hinzugefügt und senkt den Verbrauch um rund die Hälfte, doch das Duschvergnügen bleibt gleich. 

Ebenfalls sollte ein Dauerlaufen vermieden werden. Wer sich einseift, sollte den Wasserhahn zudrehen. Das Gleiche gilt auch beim Händewaschen. Bei Geschirrspüler und Waschmaschine sollten die Ökoprogramme genutzt werden, die weniger Wasser bei einer längeren Laufzeit verbrauchen. 

Heizung richtig nutzen, um Kosten zu sparen

Fast zwei Drittel der gesamten Energiekosten beim Wohnen werden für die Raumwärme benötigt. Schon allein sechs Prozent der Energiekosten lassen sich reduzieren, indem die Temperatur um einen Grad gesenkt wird. Ebenfalls werden unterschiedliche Temperaturen für jeden Raum empfohlen. "Während der Wohnbereich etwa 20 Grad Celsius warm sein kann, reichen in der Küche 18 Grad, da Herd und Kühlschrank mitheizen", raten die Experten.

Im Schlafzimmer sollte es nicht kälter als 17 oder 18 Grad werden, da sonst das Schimmelrisiko steigt. Wem allerdings trotzdem kalt sein sollte, sollte zuerst zu einer Wärmflasche greifen, statt die Heizung aufzudrehen. Für das Bad empfiehlt das Umweltbundesamt eine Temperatur von 22 Grad.

Auch während der Nacht kann die Temperatur auf 18 Grad in ungenutzten Räumen gesenkt werden, empfiehlt das Umweltbundesamt. Wer ein paar Tage die Wohnung verlässt, sollte eine Temperatur von rund 15 Grad einstellen. Bei längerer Abwesenheit kann die Heizung noch weiter runtergedreht werden. Programmierbare elektronische Thermostate mit Nachtabsenkung am Heizkörper können in einem Einfamilienhaus bis zu 120 Euro jährlich einsparen. 

Heizung entlüften und Fenster abdichten

Wenn die Heizung nicht richtig warm wird oder sogar kalt bleibt, kann zu viel Luft im Heizkörper der Grund sein. Über die seitlichen Ventile kann diese abgelassen werden. Dafür sollte ein Becher unter die Ventile gehalten und so viel Luft herausgelassen werden, bis nur noch Wasser kommt. 

Wer undichte Fenster hat, sollte mit etwas Dichtungsband aus dem Baumarkt die Fensterspalten abkleben. Dadurch entweicht keine Wärme nach draußen. Um die Wärme im Haus zu behalten, sollten Rollos oder Vorhänge zudem nachts zugezogen werden. Dies spare noch einmal 15 Euro im Jahr, heißt es. 

Die ARAG rät außerdem mindestens zweimal am Tag zum Stoßlüften, wobei das Fenster für etwa fünf Minuten komplett geöffnet werden sollte. Wer Thermostatventile am Heizkörper hat, sollte diese während des Lüftens unbedingt herunterdrehen. Verzichten sollte man hingegen auf dauerhaft angekippte Fenster. Denn dadurch finde kaum ein Luftaustausch. Stattdessen würden die Wände unnötig auskühlen.

Um noch mehr Enerige zu sparen, sollten Möbel, Vorhänge und andere Gegenstände nicht direkt vor der Heizung platziert werden. Der dadurch entstehende Wärmestau verhindere die optimale Verteilung der warmen Luft in den Räumen.