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gesundheitsbelastung Die Auswirkung von Milben auf die Gesundheit

09.12.2021, 11:19
Die Auswirkung von Milben auf die Gesundheit
Die Auswirkung von Milben auf die Gesundheit (Foto: pixabay.com/WikiImages)

Sie sind nicht zu sehen – ihr Einfluss auf die Gesundheit ist allerdings groß: Milben. Hausstaubmilben fühlen sich dort wohl, wo sie es warm, feucht und kuschlig haben. Daher sind sie besonders häufig in Teppichen, auf Matratzen und auch in Bettwäsche zu finden. Die meisten Menschen merken davon nichts. Anders sieht es aus, wenn eine Allergie gegen Milben vorliegt.

Milben sind eine Belastung für die Gesundheit

Wer am Morgen aufwacht und unter Schnupfen sowie tränenden Augen leidet, der wird früher oder später auf die Idee kommen, dass möglicherweise eine Allergie gegen Hausstaubmilben den Auslöser darstellt. Die kleinen Parasiten machen es sich primär auf der Matratze und im Bett gemütlich. Hier finden sie jede Menge Hautschuppen und Feuchtigkeit – die besten Voraussetzungen, um sich vermehren zu können.

Die Auswirkungen auf die Gesundheit sind teilweise verheerend. Vor allem der Kot der Milben sorgt dafür, dass sich ein starker Schnupfen ausbildet und es sogar zu Kopfschmerzen kommen kann. Grundsätzlich ist die Prognose gut, wenn eine Behandlung der Allergie erfolgt. Natürlich ist eine Vorbeugung von Allergenen ist hier der beste Weg. Schwierig ist es, wenn keine Behandlung erfolgt. In diesem Fall kann es passieren, dass der sogenannte Etagenwechsel eintritt. Das heißt, die Milben und ihr Kot wandern nach oben in die Nase und können zu einer Rhinitis führen. Das heißt, es kommt zu einem ganzjährigen Schnupfen. Mitunter ist sogar eine Ausbildung von Asthma möglich. Allergische Reaktionen auf der Haut führen zur Ausbildung von Ekzemen bis hin zu einer Neurodermitis.

Interessant ist der Aspekt, dass die Allergie auch für Schlafstörungen verantwortlich sein kann. Durch die geschwollenen Schleimhäute stellt sich ein Schnarchen ein, die Atmung wird immer wieder unterbrochen und es kommt zu einem stetig gestörten Schlaf. Dies wirkt sich früher oder später auf den gesamten Alltag aus. Es kommt zu Gemütsschwankungen und Kopfschmerzen sowie Augenschmerzen.

Hilfe und Vorbeugung gegen Milben – diese Optionen gibt es

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um gegen einen Befall von Milben vorzugehen. So werden beispielsweise in der Apotheke Test-Kits angeboten, über die sich herausfinden lässt, wo ein besonders hoher Befall von Milben vorliegt. Hier reicht es oft nicht aus, nur mit dem Staubsauger über die Matratze zu gehen. Stattdessen kann ein effektives Spray gegen Milben eingesetzt werden. Es sorgt dafür, dass die Milben ersticken und sich nicht weiter vermehren können.

Im Rahmen der Vorbeugung bietet es sich an, Encasings im Bett zu verwenden. Es gibt sie für die Oberfläche der Matratze, aber auch als Bezüge für Kissen und Bettdecke. Eine besonders hohe Last der Allergene befindet sich normalerweise auf der Matratze. Optimal ist es, eine frisch gekaufte Matratze direkt mit einem Encasing zu überziehen. Der Überzug sollte bei wenigstens 60 °C waschbar sein. Auf diese Weise ist es möglich, den Befall mit Milben auf dem Überzug ebenfalls zu reduzieren. Auch wenn diese hier deutlich weniger gute Voraussetzungen finden, lässt sich eine Besiedelung nicht ganz aufhalten.

Geringe Luftfeuchtigkeit und Vorbeugung von Staub

In allen Räumen mit Textilien ist es wichtig, dass auf eine geringe Luftfeuchtigkeit geachtet wird. Bei einer hohen Luftfeuchtigkeit finden die Milben die besten Voraussetzungen, um sich hier vermehren zu können. Durch ein Messgerät für die Luftfeuchtigkeit ist es einfacher, die Entwicklungen im Blick zu behalten. Hilfreich ist auch ein Luftentfeuchter, auf den zurückgegriffen werden kann. Zudem sollte ein häufiges Lüften zu den täglichen Vorgängen gehören. Gerade bei niedrigen reduziert dies den Befall mit Milben deutlich, da diese bei geringen Temperaturen absterben.

Viele dekorative Artikel in einem Raum sind zwar ein interessanter Blickfang. Sie sind aber auch eine Grundlage für Staub. Wenn diese vorhanden sind, ist eine regelmäßige Reinigung alle zwei Tage empfehlenswert. Noch besser ist es, auf diese möglichst ganz zu verzichten.

Statt Teppichen ist es besser, direkt auf Laminat oder Parkett zu setzen. Hier haben die Milben keine Fläche, auf die sie sich setzen können. Das gilt übrigens auch für Tapeten. Es hat sich gezeigt, dass eine Belastung durch die Allergene bei Tapeten mit einer glatten Fläche deutlich geringer ist.

Milben als unsichtbare Gefahr für die Gesundheit

Gerade weil ein Befall mit Milben nicht sichtbar ist und Anzeichen für eine Hausstaubmilbenallergie nicht immer direkt erkannt werden, stellen sie eine Gefahr für die Gesundheit dar. Auch dann, wenn Betroffene bisher in ihrem Leben von der Allergie verschont geblieben sind, kann sich diese mit zunehmendem Alter entwickeln. Wer also Veränderungen in Form von geschwollenen Schleimhäuten, tränenden Augen und auch Schlafstörungen feststellt, der kann prüfen lassen, ob er möglicherweise allergisch auf Milben reagiert. Je schneller dann gegen einen Befall vorgegangen wird, umso geringer sind die Auswirkungen auf die Gesundheit.