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Verkehrssicherheit Auf Landstraße nur mit viel Platz und freier Sicht überholen

„Fahr doch zu!“ - mag es vielen durch den Kopf gehen, wenn sie hinter langsameren Autos auf der Landstraße hängenbleiben. Doch wie viel Platz zum Überholen braucht es - und wie geht das sicher?

Von dpa Aktualisiert: 22.09.2021, 17:15
Platz da: Wer überholen will, braucht genügend freie Strecke, um dabei sich und andere nicht zu gefährden.
Platz da: Wer überholen will, braucht genügend freie Strecke, um dabei sich und andere nicht zu gefährden. Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmn

Stuttgart - Überholen darf nur, wer während des gesamten Vorgangs andere weder behindert noch gefährdet. So steht es in der Straßenverkehrsordnung. Besonders auf Landstraßen ist das nicht einfach. Gegenverkehr ist jederzeit möglich, Sicherheitsabstände müssen eingehalten werden. Und dazu muss man deutlich schneller fahren, als das vorausfahrende Auto, ohne das Tempolimit zu überschreiten.

Laut Expertenorganisation Dekra ist hier ungefähr doppelt so viel Strecke nötigt wie für den reinen Überholvorgang. Zum Überholen eines mit 60 km/h fahrenden Lkw braucht man demnach insgesamt knapp 600 Meter an freier Strecke. „Schon beim geringsten Zweifel darf unter keinen Umständen überholt werden“, äußert sich Dekra-Unfallforscherin Stefanie Ritter. Das gelte ohne Ausnahme, wenn Kurven oder Kuppen die Sicht nehmen oder im Bereich von Kreuzungen und Einmündungen.

Besondere Vorsicht ist beim Überholen von großen Landmaschinen angebracht, speziell wenn deren Blinker verdreckt oder durch Arbeitsgeräte verdeckt sind. Dann könnte ein Fahrzeug auch unerwartet abbiegen. Sind solche Fahrzeuge schwer beladen oder überbreit, wird es auf schmaleren Straßen ohnehin zu eng für einen sicheren Überholvorgang. Dann hilft nur Geduld.