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TV-Tipp „Wenn die Stille einkehrt“ - Arte-Serie über Terroranschlag

Zwei Maskierte betreten ein Restaurant in Kopenhagen, ziehen ihre Waffen und schießen. 19 Menschen sterben. Eine zehnteilige Serie auf Arte zeigt die Wege von Opfern, Überlebenden und Angehörigen. Wie sah ihr Leben aus? Wie gehen sie mit der Katastrophe um?

Von Ute Wessels, dpa 28.07.2021, 14:44
Justizministerin Elisabeth (Karen-Lise Mynster) witzelt mit ihrem Assistenten Farshad (Hadi Ka-Koush).
Justizministerin Elisabeth (Karen-Lise Mynster) witzelt mit ihrem Assistenten Farshad (Hadi Ka-Koush). --/HR/Arte/dpa

Kopenhagen - Neun Tage vor einem Attentat in Kopenhagen. Die Menschen gehen ihrem Alltag nach. Nicht ahnend, dass in ihrem Leben bald nichts mehr so sein wird wie es gerade noch ist. Arte zeigt am Donnerstag ab 22.00 Uhr die ersten fünf Teile der packenden dänischen Serie „Wenn die Stille einkehrt“.

Das Regie-Trio Milad Alami, Jeannette Nordahl und Iram Haq verflechtet geschickt die Handlungsstränge rund um das brutale Verbrechen, zeigt die Gefühlslagen der Protagonisten und wirft Fragen zu Migration und Integration auf. Eine Serie, die - wie es in der Beschreibung heißt - nicht geeignet ist für „Kinder, Jugendliche und empfindsame Menschen“.

Der Anschlag passiert am Eröffnungstag im Restaurant von Nikolaj (Peter Christoffersen). Unter den Verletzten sind die Küchenhilfe Louise (Filippa Suenson) und deren kleine Tochter Marie (Viola Martinsen). Nikolaj hatte Louise überredet, an dem Abend zu arbeiten. Eigentlich hätte sie mit Marie deren neunten Geburtstag feiern wollen. Stattdessen nimmt sie das Mädchen mit in das Restaurant.

Justizministerin Elisabeth (Karen-Lise Mynster) will bei einem Essen ihre Ehefrau Stina (Lotte Andersen) treffen, mit der sie sich zuvor gestritten hatte. Sie droht nach dem Attentat ihre politischen Ideale aus dem Blick zu verlieren. Klempner Morten (Jacob Lohmann) rettet die schwer verletzte Marie und bleibt traumatisiert zurück. Sein Familienleben gerät aus den Fugen.

Sängerin Lisa (Malin Crépin) will an dem Abend im Restaurant ihrem Freund von ihrer Schwangerschaft erzählen. Der jugendliche Muslim Jamal (Arian Kashef) wird von seinem älteren Bruder unterdrückt und lässt sich schließlich frustriert auf dubiose Gefälligkeiten für einen Freund ein. Und dann ist da die junge Obdachlose Ginger (Katinka Laerke Petersen), die zufällig Zeugin des Anschlags wird. Die Lebenswege der Menschen kreuzen sich - vor und nach dem Attentat.

Die Regisseure schaffen auf Basis des Drehbuches von Dorte Warnøe Høgh und Ida Maria Rydén eine spannende Serie, die gerade durch ihre kühle, klare Erzählweise besticht. Das Team verzichtet auf übertrieben dramatische und dramaturgische Effekte und gewinnt gerade so ein hohes Maß an Authentizität. Besonders hervorzuheben: Kinderdarstellerin Viola Martinsen in der Rolle der kleinen Marie.