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TV-Tipp Leiche im Paketzentrum - ZDF-Krimi „Tödliche Lieferung“

Eigentlich habe der Postbote Diab Essa keine Feinde, sagen seine Chefin und auch seine Frau. Dennoch findet ein Kollege den Postboten aus Syrien erstochen auf einem Förderband. „Das Quartett“ ermittelt.

Von Inga Jahn, dpa Aktualisiert: 29.01.2023, 00:19
„Das Quartett“ am Tatort: In einem hochmodernen Logistikzentrum eines Onlinehändlers wurde ein syrischer Paketbote ermordet. Pia Walther (l-r, Annika Blendl), Maike Riem (Anja Kling), Christoph Hofherr (Shenja Lacher) und Linus Roth (Anton Spieker) ermitteln.
„Das Quartett“ am Tatort: In einem hochmodernen Logistikzentrum eines Onlinehändlers wurde ein syrischer Paketbote ermordet. Pia Walther (l-r, Annika Blendl), Maike Riem (Anja Kling), Christoph Hofherr (Shenja Lacher) und Linus Roth (Anton Spieker) ermitteln. Oliver Feist/ZDF/dpa

Leipzig - Zwei Arme, zwei Beine, ein Kopf. Nicht die Art von Paket, die für gewöhnlich auf dem Förderband eines Logistikzentrums in Leipzig transportiert wird. Als auf dem Band die Leiche von Diab Essa - einem als überkorrekt und zuverlässig geltenden Mitarbeiter des Unternehmens - gefunden wird, ist zunächst unklar, wer den 2015 mit seiner Frau und seinem Sohn nach Deutschland gekommenen Syrer ermordet hat.

Immerhin sagen seine Chefin und seine Frau, der Postbote sei bei seinen Kolleginnen und Kollegen überall beliebt gewesen, habe auch sonst keine Probleme gehabt. Der Krimi „Das Quartett - Tödliche Lieferung“ läuft diesen Samstag um 20.15 Uhr im ZDF.

Aufmerksam wird das Ermittler-Quartett um Maike Riem (Anja Kling), als eine Datenauswertung zeigt, dass es auf der Lieferroute des Mordopfers an einer Adresse immer wieder zu Verzögerungen kommt. Auf Umwegen führen die Ermittlungen schließlich zu Melissa Kurtz (Anke Retzlaff), die für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gekämpft haben soll. Als Melissa flieht, werden die Leipziger Ermittlerinnen und Ermittler in eine spannende Verfolgungsjagd verwickelt.

Ständige Überwachung der Mitarbeiter

Dass das Ermittler-Quartett erfolgreich ist, hängt in diesem Fall auch von der umfangreichen Überwachung ab, die der Leipziger Online-Riese seinen Mitarbeitenden zumutet. Diese geben dort am Morgen ihre Rechte an der Pforte ab und ziehen ein Armband an, das sie während der Arbeit auf Schritt und Tritt verfolgt - natürlich vertraglich geregelt. Ergebnis sind Tabellen und Bewegungsprofile, die zeigen, wer sich zum Zeitpunkt der Tat wo aufgehalten hat.

Über die Arbeitsbedingungen - den Druck, die Bezahlung - bei großen Online-Händlern wird immer wieder diskutiert. Für die Dreharbeiten des ZDF-Krimis war Schauspielerin Anja Kling das erste Mal in einem so großen Logistikzentrum: „Ich war fasziniert - ob der Größe und der strikt organisierten Abläufe und Aktivitäten“, sagte sie. Die Vorstellung, dort zu arbeiten und auf Schritt und Tritt überwacht zu werden, sei beängstigend, so die in Potsdam geborene Schauspielerin. „Es hat was von computergesteuerten Ameisen, die dort umherwuseln, laufen, zählen, registrieren, einlagern, abladen, sortieren.“

Unerwartete Wendungen

Dennoch: Gelegentlich kaufe auch Kling online ein: „Denn es ist natürlich verführerisch, nicht aus dem Haus zu müssen, auf Knopfdruck das gewünschte Objekt in einen digitalen Warenkorb zu packen und das Ganze auch noch direkt an die Tür geliefert zu bekommen.“ Gleichzeitig tue ihr leid, beobachten zu müssen, dass kleine Geschäfte dem großen Versandhandel zum Opfer fallen.

Haben Zeitdruck, Überarbeitung oder Unzufriedenheit also dazu geführt, dass sich Diab Essa während der Arbeit mit der falschen Person angelegt hat? Oder haben ihn Kämpfer des IS in Deutschland aufgespürt und getötet? Die tödliche Lieferung wirft Fragen und die Geschichte Diabs sorgt für unerwartete Wendungen während der Ermittlungen.