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Überraschungsauftritt Joko und Klaas räumen Sendezeit für Corona-Mediziner und für Olaf Scholz

Die beiden TV-Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf haben ihre 15 Minuten Sendezeit am Mittwochabend bei Pro7 einmal mehr für andere freigeräumt. Statt der beiden Fernsehunterhalter kamen eine Corona-Patientin, ein Arzt und auch der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz zu Wort.

Aktualisiert: 02.12.2021, 07:46
Joko (r.) und Klaas treten in ihrer Show bei ProSieben auf. 
Joko (r.) und Klaas treten in ihrer Show bei ProSieben auf.  (Foto: dpa/Pro Sieben)

Magdeburg/Berlin/DUR/slo - Die TV-Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf haben am Mittwochabend bei Pro7 eindringlich für die Corona-Impfung geworben. Dabei blieben die beiden TV-Unterhalter allerdings im Hintergrund. Stattdessen ließen sie Experten sprechen – und den designierten Bundeskanzler Olaf Scholz.

„Es gibt gerade nur ein Thema“, erklärte Winterscheidt zu Beginn. Da wäre es „grob fahrlässig“, über etwas anderes zu sprechen, begründeten die beiden ihre Entscheidung. Und so verließ das TV-Duo die Bühne und machte Platz für andere.

Zunächst für Luisa. Die 23-Jährige steckte sich 2020 bei einem Praktikum in Spanien mit Corona an. Sie berichtete, wie sie ins künstliche Koma versetzt werden musste und 38 Tage auf der Intensivstation lag. In ihrem Krankenhaus gab es nur eine ECMO-Beatmungseinheit, erzählt die junge Frau. Sie bekam es und überlebte.

Corona: Luisa (23) überlebte durch Beatmung auf Intensivstation

Doch bis heute ist Luisa von der Covid-Erkrankung nicht komplett geheilt. Sie berichtete, wie sie neu laufen lernen musste. Bis heute sei sie in Therapie, sei zudem extrem vergesslich geworden. „Ich war immer so fit und so energievoll“, berichtet sie und warnte so eindrucksvoll, wie gefährlich Corona auch für junge und gesunde Menschen sein kann.

Als Zweiter trat Intensivmediziner Daniel Zickler von der Berliner Charite ins Kameralicht. Er schilderte eindringlich, wie er und seine Kollegen und die Corona-Patienten kämpfen. Viele müssten beatmet werden, litten an Organversagen und bekämen „unglaubliche mengen an Medikamenten“, so der Oberarzt.

Das Krankenhauspersonal sei bereit, weiter an Grenzen zu gehen, aber „wir brauchen Unterstützung“, bat er das TV-Publikum. Zwei Dinge seien aktuell wichtig: Kontaktreduzierungen und vor allem die Impfung gegen Corona. „Die Impfung ist sicher, sie ist 7 Milliarden Mal verimpft worden“, warb er noch einmal für die an vielen Stellen lebensrettende Spritze.

Pro7: Olaf Scholz wirbt bei Joko und Klaas für Corona-Impfung

Am überraschendsten war allerdings der dritte Gast von Winterscheidt und Heufer-Umlauf. Denn mit Olaf Scholz kam der designierte Bundeskanzler auf die Bühne und warb ebenfalls für die Corona-Impfung. Wie die anderen beiden saß Scholz auf einem Stuhl auf einer sonst leeren dunklen Bühne und sprach direkt in die Kamera – ruhig aber eindringlich.

„Neu in dieser vierten Welle ist: Die Linie zwischen denen, die nach einer Covid-Erkrankung einen milden oder einen sehr schweren Verlauf haben, geht nicht mehr zwischen Alten und Jungen, sondern zwischen Geimpften und Ungeimpften. Und dabei muss jeder wissen: Wer sich nicht impfen lässt, gefährdet sich selbst, gefährdet Kinder und alle seine Mitmenschen, die sich aufgrund von Vorerkrankungen nicht impfen lassen können“, sagte Scholz.

Er wisse, dass die Pandemie-Zeit gerade jungen Menschen viel abverlange. Aber nur die Impfung helfe, zusammen mit regelmäßigen Tests und möglichst wenig Kontakten.

Scholz versprach, seine neue Regierung werde „tun was notwendig ist“, um die Corona-Welle zu brechen. Dabei werde es keine roten Linien geben, so der angehende Regierungschef.

Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf spielen in einer Game-Show auf Pro7 regelmäßig um 15 Minuten Sendezeit am Mittwochabend um 20.15 Uhr, die sie frei gestalten können.

Teils nutzen die beiden Unterhalter diese für Quatsch und Nonsens, regelmäßig machen die beiden in dieser Zeit aber auch auf gesellschaftliche Probleme aufmerksam. Unter anderem gab es bereits Sendungen zum Flüchtlingselend in Moria, zu Gewalt gegenüber Frauen oder zu Rechtsextremismus. In der Vorwoche hatten beide in ihren 15 Minuten Mini-Kameras geschluckt, um für Gesundheitsvorsorge zu werben.