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Schlossplatz in Berlin Schlossplatz in Berlin: Archäologen legen Reste eines Dominikanerklosters frei

02.07.2008, 13:08
Ein Archäologe skizziert eine Ausgrabungsstelle des ehemaligen Dominikanerklosters mit der Domkirche (erbaut um 1300) in Berlin-Mitte. Im Zuge der Vorbereitungen für das Humboldt-Forum haben im Mai 2008 archäologische Ausgrabungen begonnen. (Foto: dpa)
Ein Archäologe skizziert eine Ausgrabungsstelle des ehemaligen Dominikanerklosters mit der Domkirche (erbaut um 1300) in Berlin-Mitte. Im Zuge der Vorbereitungen für das Humboldt-Forum haben im Mai 2008 archäologische Ausgrabungen begonnen. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Freigelegt wurden auch 18 Grüfte aus der Barockzeit, wie dieSenatsverwaltung für Stadtentwicklung am Mittwoch mitteilte. Danebenwerden 50 Gräber eines an die Kirche angrenzenden Friedhofesuntersucht. Sie stammen aus der Zeit des Mittelalters bis um das Jahr1700.

Die Ausgrabungen sind Teil der Vorbereitungen für den von 2010 angeplanten Bau des Humboldt-Forums auf dem Schlossplatz mit denbarocken Fassaden des historischen Berliner Stadtschlosses. Nichtweit vom Petriplatz gelegen, markierte das Kloster mit der Domkirchevor dem DDR-Staatsratsgebäude die nördliche Grenze desmittelalterlichen Cölln. Nach der Kirche sollen auch die dazugehörenden Klosterbauten und der Kirchhof mit weiteren Gräbernerforscht werden. Die Grabungen, bei denen auch spätmittelalterlicheAbfall-Gruben gefunden wurden, sollen außerdem Aufschluss über einStück Berliner Siedlungsgeschichte geben.

Das Kloster der Dominikaner, eines Bettelordens, war in damalsmoderner Ziegelbauweise auf Granitfundamenten mit einerdreischiffigen Hallenkirche errichtet worden. Das Gotteshaus maß etwa22 mal 64 Meter. Neben dem Kloster wurde 1443 unter KurfürstFriedrich II. der Grundstein für das Berliner Schlossgelegt. Nach Auflösung des Klosters wurde die Kirche 1536 zurDomkirche der Hohenzollern. Seit 1545 wurden dort diebrandenburgischen Kurfürsten, 1713 der erste König in Preußen,Friedrich I., bestattet. Nach dem Abriss der baufälligen gotischenKirche im Jahr 1747 wurde der Dom an den Lustgarten verlegt und allesterblichen Überreste der Hohenzollern dorthin überführt.

Die Ausgrabungsstelle werde der Öffentlichkeit am Tag des OffenenDenkmals am am 13. und 14. September vorgestellt, erklärteLandeskonservator Jörg Haspel. Ein Teil der ausgegrabenen Zeugnisseaus vergangener Zeit komme dann ins Berliner Museum für Vor- undFrühgeschichte. Die gesicherten Fundamente sollten nach Ansicht vonHaspel und dem neuen Landesarchäologen Matthias Wemhoff in den Baudes künftigen Humboldt-Forums integriert und zum Beispiel mitSichtfenstern für die Besucher erlebbar gemacht werden.