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Von OMD bis Keimzeit Rock- und Pop-Konzerte im Dezember

Im Dezember laden OMD und Hot Chip zum Tanz. Ein Retter der deutschen Sprache kommt mit neuem Album auf Tour.

Von dpa 25.11.2021, 15:14
OMD feiern ihr 40-jähriges Bestehen.
OMD feiern ihr 40-jähriges Bestehen. Gregor Fischer/dpa

Berlin - Zum Ende des Tourjahres 2019 darf noch einmal getanzt werden. Die britische Band OMD spielt zum 40-jährigen Bestehen ihre enthusiastischen Synthie-Hymnen. Die Londoner Nerd-Popper von Hot Chip bringen ihre Club-Hits auf die Bühne. Und ein Retter der deutschen Sprache kommt mit neuem Album auf Tour.

OMD verdienen mit zwei Dingen ihr Geld: Synthies und Enthusiasmus. New-Wave-Hymnen, wie „Electricity“ und „Enola Gay“, haben die britischen Elektro-Pioniere Andy McCluskey und Paul Humphreys weltbekannt gemacht. Die Band mit dem komplizierten Namen – OMD heißt ausgeschrieben: Orchestral Manoeuvres In The Dark – hatte sich 1999 nach 20 Jahren getrennt. 2006 kam sie zurück. Drei neue Alben haben die Synthie-Popper seitdem veröffentlicht.

Nun feiern sie ihr 40-jähriges Bestehen. Anlässlich des Bandjubiläums startete im Oktober eine Europa-Tournee. Gespielt werden alle großen Hits und Raritäten aus frühen Jahren. Im Dezember können Fans in Deutschland den Geburtstag von OMD in Berlin (2.12), Stuttgart (3.12), Düsseldorf (5.12) und Frankfurt (6.12) feiern. Das Konzert in Saarbrücken (2.12) wurde abgesagt.

KEIMZEIT eckten mit ihrem Lied „Hofnarr“ in den 80er Jahren bei den DDR-Kulturbehörden an. „Kling Klang“ hieß der Ohrwurm, der die Brandenburger 1993 deutschlandweit bekannt machte. Anfang des Jahres brachte die Band im 37. Jahr ihres Bestehens ein neues Studioalbum heraus. Es heißt „Das Schloss“ und wurde von Moses Schneider produziert, der auch schon mit Tocotronic und den Beatsteaks arbeitete. Es bleibt aber beim Geschichtenerzähler-Sound, der so typisch für Keimzeit ist: oft ruhig und nachdenklich, teils auch rockig. Im Dezember stellt die Band um Sänger Norbert Leisegang ihr neues Album vor. Los geht es in Hamburg (4.12). Danach sind Keimzeit in mehreren deutschen Städten zu sehen, darunter Köln (6.12), Leipzig (13.12) und Berlin (19.12).

SINÉAD O'CONNOR gilt als Rebellin des Musikbetriebs. Kahl rasierter Kopf, oft barfuß, mit einer Stimme, die von einem Extrem ins andere schwingt, einem Spiegel ihres Lebens: Mal tränenreich und verwundbar, dann wieder selbstsicherer Übermut bis hin zu unverhülltem Zorn. Den großen internationalen Durchbruch schaffte die irische Sängerin im Jahr 1990 mit der Coverversion des Prince-Songs „Nothing Compares 2 U“. 

Doch auch abseits der Bühne sorgte die O'Connor immer wieder für Schlagzeilen. Neben vielen Auseinandersetzungen, unter anderem mit ihrer Familie, dem Papst und anderen Popstars, hatte die Musikerin auch mit psychischen Schwierigkeiten zu kämpfen. 2012 musste sie eine Welttournee wegen mentaler Probleme abbrechen. 2018 konvertierte O'Connor zum Islam und trägt nun den Namen Shuhada Sadaqat. Im Dezember kommt die Schmerzensfrau des Pop für ein Konzert nach Berlin (8.12).

HOT CHIP versorgen seit bald 20 Jahren vor allem Europas Clubs mit elektronischer Tanzmusik. Die Musik der fünf Briten um Sänger Alexis Taylor ist ein Mix aus Elektro, Indie und Hip-Hop. Bunte Shirts und überdimensionierte Brillen sind ihr Markenzeichen. In diesem Sommer meldete sich die Band mit einem neuen Album zurück. „A Bath Full Of Ecstasy“ ist geprägt von Synthesizer-Klängen und der Falsettstimme Taylors.

Jeder Beat, jedes Sample ist ein Aufruf, sich treiben zu lassen, statt getrieben zu sein. „Ekstase als persönliches Glück“ lautet die Losung. Was im Falle von Hot Chip auch so viel bedeuten könnte, wie: Einfach so viel zu tanzen wie möglich! Im Dezember geht das in Berlin (3.12) und Hamburg (11.12).

YUNG HURN begeistert Fans und Kritiker. Mit seinen Videos sammelt er auf Youtube verlässlich siebenstellige Klickzahlen. Fachkundige sehen ihn ihm den Retter der deutschen Sprache. Yung Hurn ist der Star der Hip-Hop-Szene Österreichs. Der Musiker, dessen bürgerlicher Name lange nicht bekannt war, hat für seine Texte eine eigene Sprache geschaffen. Statt Parolen gibt es viel Ironie, ungerade Sätze, Anglizismen, runtergebrochene Rap-Phrasen. Thema sind fast immer Liebe oder Drogen, vorgetragen in Wiener Akzent und voll aufgedrehtem Autotune. Gerade ist sein neues Album „Y“ erschienen. Das spielt er jetzt live: in Stuttgart (7.12), Hannover (8.12), Berlin (11.12), Frankfurt (14.12), Köln (15.12), Hamburg (16.12) und Bremen (17.12).