Green Day Green Day: Großes Rock-Epos
Wien/dpa. - Fünf Jahre nach Hits wie «Boulevard of Broken Dreams», «Holiday» oder «Wake Me Up When September Ends» haben die Amerikaner mit «Know Your Enemy», «21 Guns» oder der beatlesesken Ballade «Last Night On Earth» die entsprechenden Nachfolger am Start.
Billy Armstrong, Tre Cool und Mike Dirnt zeigen sich auch nach dem Ende der Ära Bush allerdings wenig optimistisch: «Wahrscheinlich hat es damit zu tun, dass Songs für mich eher ein Ausdruck des täglichen Überlebenskampfes sind. Deshalb zeichne ich oft ein ziemliches hässliches Bild von der Realität und meiner Umgebung», sagte Armstrong im Interview mit der Zeitschrift «Musikexpress».
Politiker, das Establishment, Pharmakonzerne, die Unterhaltungsindustrie, christliche Fundamentalisten - das sind diesmal die anvisierten Feinde - «Know Your Enemy» heißt ein Stück. Eine lose Konzept-Story um das Pärchen Gloria und Christian verbindet die einzelnen Beiträge auf «21st Century Breakdown».
Musikalisch sind Green Day sehr weit vom Punk ihrer frühen Tage entfernt. Verbraten - und den eigenen Sound-Trademarks angepasst - werden Zutaten aus 40 Jahren Rockmusik - von 60er-Pop über Glam bis zu radiotauglichem Bombast. So zwingend wie «American Idiot» klingt der Nachfolger allerdings selbst nach mehrmaligem Hören nicht, zumal manche Ideen auf zu offensichtlichen Einflüssen basieren.
Dank der Spielfreude, der Perfektion der Musiker und nicht zuletzt Armstrongs Gesang weiß «21st Century Breakdown» trotz einer Wiederholungen aber dennoch zu gefallen.