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Schauspieler Abschied von Uwe Bohm im St. Pauli Theater

Ulrich Tukur, Hannelore Hoger und Eva Mattes waren unter den Gästen einer Gedenkfeier in Hamburg für ihren Kollegen, der Anfang April überraschend gestorben war.

Von dpa Aktualisiert: 29.05.2022, 14:43
Eine Frau fotografiert mit ihrem Smartphone die Bühne mit Blumenstrauß und einem Foto des Verstorbenen auf einer Leinwand.
Eine Frau fotografiert mit ihrem Smartphone die Bühne mit Blumenstrauß und einem Foto des Verstorbenen auf einer Leinwand. Jonas Walzberg/dpa

Hamburg - Im Hamburger St. Pauli Theater haben Familie, Freunde und Kollegen Abschied vom Anfang April gestorbenen Schauspieler Uwe Bohm genommen. Zu der öffentlichen Gedenkfeier kamen am Sonntag auch Schauspielgrößen wie Ulrich Tukur, Hannelore Hoger oder Eva Mattes.

Hannelore Hoger, die mit Bohm Mitte der 1980er Jahre im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg auf der Bühne gestanden hatte, würdigte den Verstorbenen als einen „der liebenswertesten Kollegen (...), die ich am Theater kennengelernt habe“. Als Schauspieler sei er „großartig“ gewesen, „obwohl er von dem Beruf keine Ahnung hatte“.

Bohm war Mitte der 1970er Jahre als Teenager von seinem späteren Adoptivvater Hark Bohm entdeckt worden, der 1976 mit ihm auch die Hauptrolle in seinem Film „Nordsee ist Mordsee“ besetzte. Später spielte Bohm erfolgreich Theater unter anderem am Schauspielhaus unter Peter Zadek. Einem breiten Publikum war er auch mit Bösewicht-Rollen in Krimis wie „Tatort“ bekanntgeworden. Unter dem Regisseur Fatih Akin wirkte im 2016 erschienen Film „Tschick“ mit.

Bohm sei ein „großer, unverwechselbarer, oft zerbrechlich wirkender Schauspieler“ gewesen, „dem immer noch der jungenhafte Charme im Gesicht stand, dem der Beruf aber immer irgendwie fremd blieb“, sagte der Regisseur und Theaterleiter Ulrich Waller, der durch die Gedenkfeier führte. „Und genau das war seine Qualität, dass er sich diesen Blick von außen bewahrt hatte.“

Uwe Bohm war am 8. April in Berlin im Alter von 60 Jahren unerwartet an Herzversagen gestorben. Seine letzte Ruhe habe er „auf dem schönsten Friedhof der Welt“ in Hamburg-Ohlsdorf gefunden und sei somit letztlich doch noch in seine Heimatstadt zurückgekehrt, sagte Waller.