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Paris Verwechslung bei Festnahme im Fall Khashoggi in Frankreich

Der saudische Journalist Khashoggi war 2018 von einem Spezialkommando aus Riad getötet worden. Gestern kam es in Paris zu einer Festnahme. Doch es handelt sich um eine Verwechslung

Von dpa 07.12.2021, 23:03
Dieses vom türkischen Sender TRT World zur Verfügung gestellte Videostandbild vom 02.10.2018 zeigt mutmaßlich den saudischen Journalisten Jamal Khashoggi im Gespräch mit seiner Verlobten Hatice Cengiz. (Archivbild)
Dieses vom türkischen Sender TRT World zur Verfügung gestellte Videostandbild vom 02.10.2018 zeigt mutmaßlich den saudischen Journalisten Jamal Khashoggi im Gespräch mit seiner Verlobten Hatice Cengiz. (Archivbild) Uncredited/TRT World/AP/dpa

Paris - Der in Frankreich im Mordfall des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi Festgenommene war keiner der Tatverdächtigen.

Überprüfungen hätten ergeben, dass ein Haftbefehl sich nicht auf den Mann bezog, teilte der Pariser Staatsanwalt Rémy Heitz mit. Der Festgenommene kam wieder auf freien Fuß.

Verwechslung

Gestern hatten Sicherheitskräfte den Mann am Pariser Flughafen Charles de Gaulle auf Grundlage eines internationalen Haftbefehls festgesetzt. Die Botschaft Saudi-Arabiens in Paris hatte daraufhin mitgeteilt, der Festgenommene habe nichts mit dem Fall Khashoggi zu tun, und seine sofortige Freilassung gefordert.

Khashoggi war am 2. Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Spezialkommando aus Riad getötet worden. Die Führung des islamisch-konservativen Königreichs war danach scharfer Kritik ausgesetzt. Die Regierung in Riad räumte den Mord erst auf internationalen Druck hin ein. Nach einem Ende Februar 2021 veröffentlichten Bericht des US-Geheimdienstes hatte Kronprinz Mohammed bin Salman den Einsatz zur Gefangennahme oder Tötung Khashoggis genehmigt. Saudi-Arabien wies dies als falsch zurück.

Prozess gegen 26 Angeklagte

In Istanbul läuft seit weit über einem Jahr ein Prozess gegen 26 Angeklagte in dem Fall. Hauptbeschuldigte sind ein ehemaliger enger Berater des Kronprinzen und der ehemalige stellvertretende Geheimdienstchef des Landes. Ihnen wird vorgeworfen, andere Angeklagte zu Mord unter Folter angestiftet zu haben. Alle Angeklagten sind saudische Staatsbürger. Das Gericht verhandelt in ihrer Abwesenheit.