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Thomas Cook steigert in Wirtschaftskrise Gewinn

30.11.2009, 13:19

Oberursel/London/dpa. - Europas zweitgrößter Reiseveranstalter Thomas Cook hat trotz Wirtschaftskrise und Schweinegrippe Umsatz und Gewinn gesteigert.

Im Ende September beendeten Geschäftsjahr 2008/2009 stiegen die Erlöse um knapp sechs Prozent auf 9,3 Milliarden Pfund (10,2 Milliarden Euro), teilte die frühere Arcandor-Tochter am Montag mit.

Der operative Gewinn kletterte demnach von 107 auf 164 Millionen Pfund. Unter dem Strich blieben für die Aktionäre 16 Millionen Pfund nach 11 Millionen Pfund ein Jahr zuvor. Die Rendite sei ein Spitzenwert innerhalb der Branche, sagte Vorstandschef Manny Fontenla-Novoa.

Auch für die kommenden Monate rechnet Fontenla-Novoa damit, dass sich die Menschen erst kurzfristig für eine Reise entscheiden. Dennoch zeigte er sich für das Geschäftsjahr 2009/10 optimistisch, die selbst gesetzten Erwartungen zu erreichen. «Der Absatz wird immer stärker, je näher wir dem Winter kommen», sagte Fontenla-Novoa.

Unterdessen will das Unternehmen, dessen wichtigste deutsche Marke Neckermann Reisen ist, weiter wachsen. Thomas Cook peilt Zukäufe sowohl in Deutschland als auch in Schwellenländern an. Das seit mehr als anderthalb Jahren geplante Gemeinschaftsunternehmen in Russland soll im ersten Quartal 2010 unter Dach und Fach gebracht werden. Auch in China will sich Thomas Cook stärker einbringen. «Wir setzen große Hoffnung in die Möglichkeiten in Russland und China und erwarten, dass sich die beiden Länder in den nächsten Jahren zu zwei der größten Reisemärkte entwickeln werden», teilte das Management mit.

Auch in Deutschland schaut sich Thomas Cook nach Übernahmezielen um, sagte Fontenla-Novoa. Allerdings müsste das richtige Unternehmen dafür noch gefunden werden.

Im September waren die verbliebenen Thomas Cook-Anteile des zusammengebrochenen Arcandor-Konzerns von den Gläubigerbanken verkauft worden. Seither hat der Reiseveranstalter keinen Mehrheitseigentümer mehr. Die Aktien befinden sich mehrheitlich im Streubesitz und sind an der Londoner Börse notiert.