Studie Studie: Immer weniger Unternehmen gehen mit Produktion ins Ausland
Karlsruhe/dpa. - Immer weniger deutsche Unternehmen verlagernnach einer neuen Studie ihre Produktion ins Ausland. Außerdem kehrebereits jeder vierte bis sechste dieser Betriebe innerhalb von vierbis fünf Jahren zurück, weil die Einbußen bei der Qualität und derFlexibilität die möglichen Einsparungen bei den Lohnkostenüberwiegen, wie das Fraunhofer-Institut für System- undInnovationsforschung (Karlsruhe) am Dienstag mitteilte. SteffenKinkel vom Fraunhofer ISI erläuterte, Verlegungen würden häufig nichtausreichend geplant und seien zu sehr an kurzfristigerKosteneinsparung orientiert.
Vor allem wegen der geringeren Personalkosten verlagerten nachAngaben der Experten zwischen Mitte 2004 und dem Sommer 2006 rund 15Prozent der befragten Betriebe Teile ihrer Produktion ins Ausland,vor allem nach Tschechien und Polen. «China auf Rang drei ist mitAbstand das wichtigste Verlagerungsziel außerhalb der EU», teilte dasKarlsruher Institut mit. Betriebe aus Ostdeutschland blieben dagegenwegen des geringeren Drucks durch hohe Arbeitskosten häufiger anihrem Heimatstandort.
Genaue Vergleichszahlen für das gesamte Verarbeitende Gewerbeliegen den Experten zwar nicht vor. «Wir konnten allerdings die Werteder Metall- und Elektroindustrie sowie der Branchen Chemie undKunststoff vergleichen» sagte Kinkel. «Damit decken wir einenGroßteil des Gewerbes ab.» An der Erhebung für die Otto-Brenner-Stiftung haben 1663 Betriebe des Verarbeitenden Gewerbesteilgenommen.