Streit um Mohammed-Karikaturen: Streit um Mohammed-Karikaturen: Zeit zur Abrüstung

Halle/MZ. - Der Westen hat klargestellt, dass für ihn die Presse- und Meinungsfreiheit ein unveräußerliches Recht darstellt. Es erlaubt die kritische, auch satirische Auseinandersetzung mit den Religionen, aber es zwingt nicht dazu, jede Karikatur zu drucken. Ein solch umfangreiches Recht, eine solch große Freiheit, verlangt zugleich Verantwortung. Und so wird man auch diesen Streit nicht dadurch lösen, dass man auf den Besitz der einzigen Wahrheit beharrt.

Eine solche Verantwortung freilich darf man auch von Regierenden und Geistlichen der muslimischen Welt einfordern. Kein Kalkül, keine erlittene Verletzung rechtfertigt diese Gewalt. Die Grenzenlosigkeit des vorgetragenen Hasses droht allen Boden fortzuspülen, auf dem die fragile Ordnung des Nahen Ostens steht - und damit die Welt unserer Tage. Insofern ist es nicht nur eine Frage des politischen Anstands, sondern auch der eigenen Existenz, den islamistischen Scharfmachern zu begegnen.