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Talkshow TV-Talk bei "Anne Will": FDP und Grüne kommen sich beim Thema Klimaschutz näher

Am vergangenen Sonntag waren in der Talkshow "Anne Will" wieder bekannte Vertreter der Politik zu Gast. In der Ausgabe mit dem Titel "Noch eine Woche bis zur Wahl – was ist uns das Klima wert?" ging es vorrangig um die aktuelle und zukünftige Klimapolitik. Besonders FDP und Grüne näherten sich bei diesem Thema an. 

Von Linda May van Bui Aktualisiert: 20.09.2021, 13:46
"Noch eine Woche bis zur Wahl – was ist uns das Klima wert? war das Thema der Sendung. Foto: Wolfgang Borrs/NDR/obs
"Noch eine Woche bis zur Wahl – was ist uns das Klima wert? war das Thema der Sendung. Foto: Wolfgang Borrs/NDR/obs NDR

Berlin - Bei Anne Will diskutierten wieder einmal bekannte Gesichter der Politik. Die Parteivorsitzenden von FDP, SPD und Grüne debattierten zusammen mit Volker Bouffier (CDU) über das Thema Klimaschutz. Habeck und Lindner kamen sich zu diesem Thema auffällig nahe.

Mit gewagten Spitzen startete Anne Will in die Talkrunde, dabei richtete sie sich zuerst an Christian Lindner. Von dem FDP-Vertreter wollte sie wissen, ob Klimarettung gelingt, wenn es der Markt regelt und sich der Staat raushält - Lindner verneinte klar. "Nein, wir brauchen einen Rahmen, den der Staat setzt. Daraus müssen sich die Klimaziele ergeben. Aber auf dem Weg dahin möchte ich gerne Naturwissenschaftlern und Technikern das Vertrauen geben, die wissen, wie wir es konkret machen", erklärt er.

Mit dieser Antwort hatte die Moderatorin wohl nicht gerechnet. Weiter richtete sie sich an Habeck: "Hat Christian Lindner mit seinem 'der Markt regelt es selbst' den Stein der Weisen gefunden?" Doch anstatt auf die Steilvorlage einzugehen, setzte sich der Grünen-Politiker für Lindner ein.

"Das ist nicht seine Position, so habe ich es auch nicht verstanden", erklärte er. "Er sagte, Kreativität des Marktes nutzen und einen klaren rechtlichen Ordnungsrahmen, da würde ich gar nicht widersprechen." Habeck verteidigte so den FDP-Politiker.

Im Gegensatz dazu kritisierte er eher das Vorgehen der Großen Koaltion. "Der Ordnungsrahmen der Bundesregierung ist zu lasch. Deutschland soll bis 2040 seine CO2-Emissionen um 90 Prozent gesenkt haben. Das kann nur gelingen, wenn der Kohleausstieg nicht erst 2038 kommt. Das ist rechnerisch nicht möglich. Wir haben Herrn Scholz eben gehört, das ist einfach Quatsch", bezog er sich auf das vorher ausgestrahlte TV-Triell.

Weiter äußerte sich Habeck, dass er vor allem "eine Koalition nicht an der Rhetorik der Ideologie scheitern lassen" würde und zeigte sich so nicht abgeneigt, eine Zusammenarbeit mit der FDP einzugehen. Als Verhandlungsbasis verwies er dabei jedoch auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens. "Klimaschutz ist die existenzielle Aufgabe unserer Generation. Wir können keine Koalition eingehen, die nicht den Weg des Paris-Pfads beschreitet."

Neben Lindner und Habeck machten Saskia Esken, Co-Parteivorsitzende der SPD, Volker Bouffier, hessischer Ministerpräsident (und stellvertretender CDU-Vorsitzender) und Cerstin Gammelin, Journalistin, die Runde am Sonntagabend komplett.