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schule Seit Pandemiebeginn: Kinder weltweit verpassten 1,8 Billionen Stunden Unterricht

Schulkinder auf der ganzen Welt haben nach Angaben von Unicef seit Beginn der Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen Lockdowns schätzungsweise 1,8 Billionen Stunden an Präsenzunterricht verpasst.

17.09.2021, 15:49
Seit Beginn der Corona-Pandemie haben Schüler weltweit 1,8 Billionen Stunden an Präsenzunterricht verpasst.
Seit Beginn der Corona-Pandemie haben Schüler weltweit 1,8 Billionen Stunden an Präsenzunterricht verpasst. Foto: dpa/Marijan Murat

New York City/dpa - Dadurch bleibe Mädchen und Jungen der Zugang zu Bildung und anderen wichtigen Unterstützungsangeboten verwehrt, heißt es in einer am Freitag in News York veröffentlichten Mitteilung des Hilfswerks. Unicef fordert die Regierungen darin auf, die Schulen so schnell wie möglich wieder zu öffnen.

„Nächste Woche werden die Vereinten Nationen ihre Türen für Delegationen aus aller Welt öffnen. Gleichzeitig bleiben die Schultüren für Kinder und Jugendliche in vielen Ländern geschlossen“, kritisierte UN-Generalsekretär Antonio Guterres. „Wir vernachlässigen eine ganze Generation, deren Psyche und Zukunft auf dem Spiel steht. Wir müssen der Wiedereröffnung von Schulen Vorrang einräumen und diejenigen unterstützen, die während der Pandemie zu kurz gekommen sind. Wir dürfen nicht weiter Zeit verlieren.“ In rund 27 Prozent der Länder weltweit sind die Schulen laut Unicef weiterhin ganz oder teilweise geschlossen.

Mit einer Kunstinstallation unter dem Titel „No Time to Lose“ („Keine Zeit zu verlieren“) am Unicef-Hauptsitz in New York will die Organisation im Vorfeld der Eröffnung der Generaldebatte der 76. Tagung der UN-Vollversammlung auf diese Situation aufmerksam machen. Sie stellt den Angaben zufolge ein Modell-Klassenzimmer dar, dessen Kernstück eine Uhr bildet, die wie die Tafel eines leeren Klassenzimmers aussieht und die in Echtzeit die wachsende Zahl an verpassten Präsenzunterrichtsstunden anzeigt.

Die Installation erinnere daran, dass Millionen von Mädchen und Jungen nach wie vor keine Schule besuchen können. „Jede Stunde, die ein Kind im Klassenzimmer verbringt, ist kostbar - eine Gelegenheit, seinen Horizont zu erweitern und seine Potenziale auszuschöpfen. Mit jeder verpassten Unterrichtsstunde, gehen unzählige Möglichkeiten verloren“, sagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. Es sei unbegreiflich, Prioritäten bei der Bewältigung der Pandemie zu setzen, die die Zukunft der Kinder nicht in den Vordergrund stellen. „Wir können und müssen die Schulen so bald wie möglich wieder öffnen. Die Uhr tickt.“