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Kirche Kardinal Ouellet bestreitet Vorwürfe sexueller Belästigung

Er soll eine Frau mehrmals unangemessen berührt haben. Doch der kanadische Kardinal Marc Ouellet und einflussreiche Mann in der katholischen Kirche ist sich keiner Schuld bewusst.

Von dpa Aktualisiert: 20.08.2022, 09:47
„Wenn eine zivile Untersuchung eröffnet werden sollte, beabsichtige ich daran aktiv teilzunehmen, damit meine Unschuld anerkannt wird“: Marc Ouellet.
„Wenn eine zivile Untersuchung eröffnet werden sollte, beabsichtige ich daran aktiv teilzunehmen, damit meine Unschuld anerkannt wird“: Marc Ouellet. Mauricio Duenas Castaneda/EPA/dpa

Rom - Der ranghohe Kardinal Marc Ouellet hat Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung als falsch bezeichnet. Er bestreite „entschieden“, sich unangemessen gegenüber der Frau verhalten zu haben und halte die Interpretation und Verbreitung der Anschuldigungen für diffamierend, sagte der 78 Jahre alte Kanadier in einer Stellungnahme, die der Heilige Stuhl verbreitete.

„Wenn eine zivile Untersuchung eröffnet werden sollte, beabsichtige ich daran aktiv teilzunehmen, damit die Wahrheit festgestellt und meine Unschuld anerkannt wird“, erklärte er weiter.

Eine Frau verklagte Ouellet in Kanada, weil er sie laut Medienberichten zwischen 2008 und 2010 mehrmals unangemessen berührt haben soll - etwa an Rücken und Gesäß. Ouellet war damals Erzbischof in der Diözese Québec, im französischsprachigen Teil Kanadas, und die Frau dort Praktikantin. Das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Franziskus, teilte bereits am Donnerstag mit, dass es für eine Untersuchung nach Kirchenrecht wegen eines sexuellen Übergriffs nicht genügend Anhaltspunkte gegeben habe.

Kardinal Ouellet ist ein einflussreicher Mann in der katholischen Kirche. 2010 ernannte ihn der heute emeritierte Papst Benedikt XVI. zum Leiter des Dikasteriums für die Bischöfe - eine zentrale und mächtige Behörde im Vatikan, die sich etwa um die Ernennung der Kirchenmänner kümmert. Ouellet zählt zum engeren Zirkel um Franziskus und wurde bereits 2013 als möglicher Nachfolger auf dem Stuhl Petri gehandelt.