Hintergrund Hintergrund: Entführte arbeiten ehrenamtlich
Braunschweig/dpa. - Die ursprüngliche Shelter Now wurde nach Angaben Jägers 1983 inPakistan gegründet, um afghanischen Flüchtlingen zu helfen. Anfang1990 sei die Organisation dann von fundamentalistischen Moslemszerschlagen wurden. Über die genauen Hintergründe wollte Jägernichts sagen, da er zu dieser Zeit noch nicht für das Hilfswerktätig war.
Ende 1990 hätte dann ein Deutscher die Flüchtlingshilfe wiederaufgebaut. Da der Namen Shelter Now bekannt war, habe man ihn imEinverständnis der parallel in anderen Ländern tätigenamerikanischen gleichnamigen Organisation beibehalten. «UmMissverständnisse zu vermeiden, wurde die später in Deutschlandgegründete Schwester Shelter Germany genannt», sagte Jäger. VonBraunschweig aus wird seit 1998 die Arbeit in den Ländernkoordiniert, zum Beispiel Geld und Materialien besorgt.
Beide Shelter-Gruppen sind laut Jäger als gemeinnützig undmildtätig anerkannt und finanzieren sich ausschließlich aus Spenden.Im Jahr 1999 lag der Etat Shelter Now InternationalPakistan/Afghanistan laut Jäger bei 1,8 Millionen US-Dollar,aktuellere Zahlen lägen noch nicht vor.
«Wir sind bewusst eine sehr kleine Organisation, um ohne großeVerwaltung effektiver arbeiten zu können», sagte Jäger. Fast alleHelfer seien ehrenamtlich tätig, ihr Lebensunterhalt werde teils voneinem Freundeskreis finanziert. Die pakistanische Shelter hat nachAngaben des Entwicklungsministeriums im vergangenen Jahr 1,1Millionen Mark für ein Lehmhütten-Projekt erhalten. In Pakistan undAfghanistan arbeiten für die Braunschweiger Hilfsorganisation nachden Worten Jägers derzeit rund 40 Ausländer.
Laut Jäger verstehen sich die beiden zusammengehörendenShelter-Gruppen nicht als christliches Hilfswerk. Er selbst seiim Braunschweiger Christuszentrum tätig, wo Shelter Germany Räumegemietet hat. Shelter würde jedoch jedem ohne Ansehen der Religionoder Hautfarbe helfen. Das Christuszentrum, eine evangelischeFreikirche, ist laut Sektenbeauftragten der EvangelischenLandeskirche keine Sekte, gilt jedoch als christlich konservativ.