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Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt: DGB bereit für Ausbildungspakt

25.10.2010, 16:54

Berlin/dpa. - Bisher hattensich nur Politik und Wirtschaft an dem Pakt beteiligt. «Oberstes Zielfür den DGB ist es dabei, dass alle Jugendlichen eine Chance aufeinen regulären Ausbildungsplatz bekommen», sagte die VizevorsitzendeIngrid Sehrbrock. Die Wirtschaftsverbände jedoch lehnen die vom DGBgeforderte verbindliche Zusage über 60 000 neue Lehrstellen bisherab. Daran könnte die Teilnahme der Gewerkschaften am Pakt nochscheitern.

Der Pakt soll an diesem Dienstag beschlossen werden und bis 2014gelten. In Verhandlungskreisen hieß es jedoch, sollten dieArbeitgeber in letzter Minute noch Änderungen an der aktuellenVereinbarung vornehmen, sei die Unterschrift der Gewerkschaftenwieder fraglich.

Der DGB fordert, dass angesichts von 1,5 Millionen jungen Menschenohne abgeschlossene Ausbildung die Wirtschaft ihre Anstrengungenerhöht. «Wir erwarten von der Wirtschaft, dass es verbindlich bei derZusage bleibt, 60 000 neue Ausbildungsplätze, 30 000 neueAusbildungsbetriebe und 40 000 Einstiegsqualifizierungeneinzuwerben», sagte Sehrbrock.

Das sieht die Wirtschaft anders. Ihre Spitzenverbände erwidertenin einer gemeinsamen Erklärung: «Die Wirtschaft bedauert, dass esderzeit keine gemeinsame Position mit den Gewerkschaften gibt unddass der DGB öffentliche Festlegungen getroffen hat, die eineKonsensfindung erheblich belasten.»

Die geburtenschwachen Jahrgänge führten in den Regionen zuerheblichen Rückgängen bei den Bewerberzahlen ­ zum Teil um mehr als50 Prozent. «Die Wirtschaft kann angesichts dieser Entwicklung nichtmehr Ausbildungsplätze versprechen, als es möglich ist, Jugendlichefür diese zu gewinnen.» Bereits 2009 hätten rechnerisch rund 50 000Ausbildungsplätze nicht besetzt werden können.