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Aufarbeitung in Torgau Ex-DDR-Heimkinder treffen Missbrauchskommission in Torgau

10.09.2016, 20:22
Die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof in Torgau.
Die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof in Torgau. Archiv Lizenz

Torgau - Bei einem Treffen im nordsächsischen Torgau sind am Samstag mehr als 140 ehemalige DDR-Heimkinder mit Vertretern der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs zusammengekommen.

Das Treffen signalisiere „den Beginn der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in DDR-Heimen“, sagte Gabriele Beyler, Vorstandsvorsitzende des Trägervereins der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau. „Dies wäre ohne den Mut der Betroffenen nie möglich gewesen.“

Für die Kommission, deren Einrichtung im vergangenen Jahr vom Bundestag beschlossen und deren Mitglieder Anfang dieses Jahres berufen worden waren, habe sexuelle Gewalt gegen Kinder in der DDR eine „große Bedeutung“, betonte die Vorsitzende Sabine Andresen. Dazu stehe man in intensivem Austausch mit Betroffenen.

„Mit dem Bekanntwerden der Missbrauchsfälle am Berliner Canisius Kolleg und der Odenwaldschule im Jahr 2010 hatten auch viele ehemalige DDR-Heimkinder erstmals den Mut, sich über ihre traumatischen Missbrauchserfahrungen in DDR-Heimen zu äußern und damit ein bislang unbekanntes Kapitel der DDR-Heimerziehung öffentlich zu machen“, sagte Beyler. Dieser Mut habe dazu beigetragen, das Thema in Gesellschaft und Politik zu enttabuisieren.  (dpa)