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Umwelt Untersuchungen nach Erdfällen in Nordthüringen

Von dpa Aktualisiert: 06.10.2022, 18:32
In der Nähe von Rottleben in Nordthüringen klafft ein rund 12 Meter tiefer Krater mit einem Durchmesser von knapp 20 Metern.
In der Nähe von Rottleben in Nordthüringen klafft ein rund 12 Meter tiefer Krater mit einem Durchmesser von knapp 20 Metern. Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Jena/Nordhausen - Fachleute wollen die Gründe für Erdfälle in Nordhausen genauer erkunden. Allein seit 2010 bis März 2021 hätten sich mehrfach Löcher im Boden gebildet, weil der Untergrund wegsackte, teilte das Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz am Donnerstag in Jena mit. Die geologische Strukturerkundung betreffe das Areal eines Erdfalls auf dem Gelände der Servicegesellschaft des Landkreises Nordhausen. Untersucht wird demnach der Untergrund mit einer Bohrung in 600 Meter Tiefe, die Arbeiten starten Mitte Oktober.

Zudem seien seismische Messungen entlang von sechs Bodenprofilen mit einer Gesamtlänge von etwa 20 Kilometern geplant. Die Bohrung solle Erkenntnisse bringen, ob und in welcher Tiefe es unterirdische Auslaugungen von Sulfaten oder Salzen gibt. Dadurch könnten Rückschlüsse auf die Gefährdung des Areals gezogen werden.

Entstehen soll ein dreidimensionales Modell von der Beschaffenheit der geologischen Strukturen und Formationen. Es sei die Voraussetzung für eine mögliche Sicherung und Sanierung des vom Erdfall unmittelbar betroffenen Areals in Nordhausen. Mit der Bohrung beauftragt worden sei nach einer Ausschreibung ein Unternehmen aus Sachsen.

Auf dem Geländer der Servicegesellschaft in Nordhausen hatte es 2010 den ersten Erdfall gegeben mit einem Durchmesser von sechs Metern, einen weiteren 2016 mit einem Durchmesser von 20 Metern und einer Tiefe von 13 Metern. Zerstört worden seien Teile eines Verwaltungsgebäudes und eine Fahrzeughalle. Die Gebäude würden seitdem nicht mehr genutzt. 2021 bei einem weiteren Erdfall seien sie noch stärker beschädigt worden.