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Sozialminister Phillipi: Habe nach zehn Sekunden Bedenkzeit ja gesagt

Durch den Weggang von Boris Pistorius musste Ministerpräsident Stephan Weil sein Kabinett umbilden. Nach wenigen Tagen war klar, wie dies aussieht. Der neue Sozialminister konnte sich schnell für die Aufgabe in Hannover begeistern.

Von dpa Aktualisiert: 28.01.2023, 20:27
Andreas Philippi, Sozialminister Niedersachsen.
Andreas Philippi, Sozialminister Niedersachsen. Michael Matthey/dpa/Archivbild

Hannover - Niedersachsens neuer Sozialminister Andreas Philippi hat nach eigenen Worten nicht lange überlegen müssen, ob er das Amt bekleiden möchte. Als ihn der Ministerpräsident gefragt habe, habe er nach zehn Sekunden Bedenkzeit ja gesagt, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. „Natürlich musste ich kurz überlegen, ist das jetzt richtig, Berlin zu verlassen. Aber ich habe mich sehr stolz gefühlt.“ Die ersten Tage im Amt seien wie ein ICE, „der emotional an einem vorbeirauscht.“ Er habe eigentlich nicht damit gerechnet, dass das Amt des Sozialministers an ihn herangetragen werden könnte.

Der 57-Jährige wechselte von der Hauptstadt nach Hannover, in der vergangenen Woche wurde seine Personalie bekannt. Philippi wurde am Mittwoch im neuen Amt vereidigt, er übernahm das Ministerium von Daniela Behrens, die neue Innenministerin geworden ist für den langjährigen Amtsinhaber Boris Pistorius (SPD), nun neuer Verteidigungsminister.

Philippi hatte bei der Bundestagswahl 2021 seinen Wahlkreis Göttingen direkt gewonnen. Er ist Facharzt für Chirurgie und Notfallmedizin. Im Sozialministerium sind ebenfalls die Themen Gesundheit, Arbeit und Gleichstellung angesiedelt.

Weiter sagte der Minister: „Dinge, für die man brennt und für die man gelebt hat, auch mitgestalten zu dürfen, ist schon etwas Besonderes.“ Als Bundestagsabgeordneter konnte er sich einrichten, eine Woche im Monat ungefähr 30 Stunden zu arbeiten.

„Ich bin leidenschaftlicher Chirurg“, sagt Philippi. „Da habe ich zwei Tage operiert, drei Tage Sprechstunde gemacht und das hat mir sehr gut getan, weil ich gemerkt habe, man macht beim Operieren komplett den Kopf frei. Frei von den anderen Gedanken, weil sie sich auf eine Sache ganz konzentrieren müssen.“

Man habe als Arzt einen Querschnitt durch die Gesellschaft. „Vom Sozialhilfeempfänger, über den Kassenpatienten bis zum Privatpatienten. Das hat einen in Berlin extrem glaubwürdig gemacht. Als Minister darf und werde ich leider nicht als Arzt weiterarbeiten.“