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Extremismus Opferbeauftragte erinnern an blutigen Messerangriff

Von dpa Aktualisiert: 05.10.2022, 06:37

Berlin - Die Opferbeauftragten des Bundes sowie Sachsen und Nordrhein-Westfalen haben an die Messerattacke auf zwei Touristen am Einheitswochenende 2020 in Dresden erinnert und sie als „brutale und sinnlose Tat“ verurteilt. Das islamistische Attentat habe „unermessliches Leid verursacht“, sagte der Beauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober, laut Mitteilung vom Montag. Jahrestage solcher Ereignisse seien für Betroffenen oft besonders schmerzhaft. Auch deshalb sei das Gedenken wichtig. Menschen, die „stellvertretend für unsere offene, vielfältige und freie Gesellschaft getroffen wurden“, seien nicht allein.

Neben Prävention, Deradikalisierung und einer effektiven Gefahrenabwehr sowie der Bekämpfung von Extremismus und terroristischer Gewalt „rücken wir die Situation der Opfer und Betroffenen in den Fokus“, ergänzte seine sächsische Kollegin Iris Kloppich. „Uns ist es wichtig, ihre Interessen entschieden zu vertreten.“ Es gehe auch darum zu zeigen, „dass die Tat nicht vergessen ist und wird“, sagte Elisabeth Auchter-Mainz, Beauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen.

Ein junger Syrer hatte am 4. Oktober 2020 zwei Touristen aus Köln wegen ihrer homosexuellen Orientierung in der Dresdner Altstadt von hinten niedergestochen. Ein 55-Jähriger starb, sein Lebenspartner überlebte nur knapp. Der Täter, der als islamistischer Gefährder galt, hatte gegenüber einem Gutachter alles zugegeben. Im Mai 2021 wurde der 21-Jährige wegen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt und dabei auch die besondere Schwere der Schuld festgestellt.