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Geschichte Marx schlägt jüdische Feiertage in Thüringen vor

Von dpa Aktualisiert: 28.01.2023, 21:15

Erfurt - Vize-Landtagspräsidentin Dorothea Marx hat die Einführung gesetzlicher jüdischer Feiertage in Thüringen vorgeschlagen. „Denn ich verstehe nicht, warum religiöse gesetzliche Feiertage auf christliche Religionen beschränkt sind“, sagte Marx am Freitag in einer Gedenkstunde zum Holocaust-Gedenktag im Landtag. Das sei ein „ganz persönlicher Vorschlag“ von ihr.

Früher seien jüdische Feiertage Bestandteil des Alltags gewesen, ergänzte sie am Rande der Veranstaltung. „Da wusste jeder, was los ist an Jom Kippur oder Rosch ha-Schana“, sagte Marx, die auch SPD-Abgeordnete im Thüringer Landtag ist. Solche gesetzlichen Feiertage könnten die Vielfalt der Religionen ausdrücken.

Am Freitag erinnerten Politiker und Vertreter der Zivilgesellschaft an die Opfer des Holocaust. Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet. Seit 1996 wird das Datum in Deutschland als Holocaust-Gedenktag begangen. An vielen Orten werden an diesem Freitag zur Erinnerung Kränze niedergelegt. Auch in der Gedenkstätte Buchenwald war am Freitag eine Kranzniederlegung geplant.