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Gedenkstätten Jüdische Gemeinde: Gedenken an die Getöteten

Von dpa Aktualisiert: 09.10.2022, 21:31

Halle - Für den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde von Halle steht am dritten Jahrestag des Anschlags auf eine Synagoge in der Stadt das Trauern um die zwei Getöteten im Vordergrund. „Ich möchte an diesem Tag keine politische Auseinandersetzung - egal aus welchem politischen Spektrum - sehen und hören“, sagte Max Privorozki vor dem Jahrestag am Sonntag. Dafür gebe es andere Tage, „aber nicht dieser“. Das Gedenken an die Verstorbenen sei für ihn das Hauptthema.

„Tage, an denen sich solche furchtbaren Ereignisse jähren, sind für Betroffene oft besonders schmerzhaft“, sagte der Beauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober, laut Mitteilung vom Samstag. Deshalb sei es wichtig, gerade auch an Jahrestagen die Getöteten und alle zu würdigen, die durch diese sinnlose von Antisemitismus und Rassismus getriebene Tat unermessliches Leid erfahren haben.

Am 9. Oktober 2019 hatte ein schwer bewaffneter Attentäter versucht, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur in die Synagoge in Halle einzudringen. Als ihm das nicht gelang, erschoss er davor eine 40 Jahre alte Passantin und in einem nahen Döner-Imbiss einen 20 Jahre alten Gast. Auf seiner Flucht verletzte der Attentäter zahlreiche weitere Menschen, ehe er von der Polizei gefasst wurde. Der heute 30 Jahre alte Deutsche hat die Taten eingeräumt. Das Oberlandesgericht Naumburg verurteilte ihn 2020 zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung.