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Premiere Freiheit in Kriegszeiten: „Fidelio“ an der Deutschen Oper

Von dpa Aktualisiert: 27.11.2022, 20:47

Berlin - Ludwig van Beethovens Oper „Fidelio“ ist ein Sinnbild für den Kampf um Freiheit. Welche Opfer sind notwendig, um sie zu erringen und zu erhalten? In Zeiten des Ukraine-Krieges stellt sich sogar die Frage nach dem Wert eines Friedens ohne Freiheit. Auch die Neuinszenierung von „Fidelio“ an der Deutschen Oper Berlin kann darauf keine klare Antwort geben. Die Premiere am Freitagabend stieß auf ein gemischtes Echo.

Regisseur David Hermann setzte für seine Version auf radikale Reduktion. Die Geschichte um die aufopferungsvolle Befreiung von Florestan (Robert Watson) durch seine als Fidelio getarnte Frau Leonore (Ingela Brimberg) aus dem Kerker erzählt Hermann zwischen zwei eisernen Vorhängen auf weitgehend unverstellter Bühne. Das lässt Raum für einige starke Szenen, wenn etwa der Chor der Gefangenen seine übergroßen Masken für den Gang ins Freie abwirft.

Das Premierenpublikum zeigte sich nicht durchgängig überzeugt. In den Applaus für das Regieteam mischten sich auch hartnäckige Buhs. Viel Beifall gab es für die Solisten und das Orchester unter der musikalischer Leitung von Sir Donald Runnicles.