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Bildung Elternvertreter: Inklusion bei Lehrerausbildung betonen

Von dpa Aktualisiert: 08.02.2023, 22:59
Ein Schüler meldet sich, während die Lehrerin an die Tafel schreibt.
Ein Schüler meldet sich, während die Lehrerin an die Tafel schreibt. Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Erfurt - Um die Inklusion an den Schulen in Thüringen zu fördern, muss das Thema nach Einschätzung der Landeselternvertretung in der Ausbildung von Lehrern eine größere Rolle spielen. Während ihrer Ausbildung müsse Nachwuchslehrern zumindest grundlegend vermittelt werden, wie sie Menschen mit Handicaps unterrichten könnten, sagte die Landeselternsprecherin Claudia Koch am Dienstag in Erfurt.

Aus ihrer Sicht sei es nötig, auch Lehrer auszubilden, die Gebärdensprache beherrschten. Eine derartige Ausbildung gebe es im Freistaat bislang überhaupt noch nicht. Die Bereitschaft, sich mit solchen Themen zu beschäftigen, sei unter jungen Pädagogen oft groß, sagte Koch.

Im Thüringer Landtag wird derzeit über eine Änderung des Thüringer Schulgesetzes diskutiert. Es gibt zwei Entwürfe: Einer stammt von Rot-Rot-Grün, der andere von CDU und FDP. Während die Fraktionen von Linke, SPD und Grünen mehr gemeinsamen Unterricht von Menschen mit und Menschen ohne Handicaps anstrebt, will die Union die Förderschulen stärken, die sich auf den Unterricht von Schülern mit Behinderungen spezialisiert haben.

Die Bereitschaft von Eltern, ihr Kind in eine Schule zu geben, die großen Wert auf inklusiven Unterricht lege, sei sehr unterschiedlich, sagte Koch. „Wenn ein Kind im Rollstuhl kommt, sind alle Feuer und Flamme dafür, dieses Kind zu integrieren.“ Bei Kindern, die sozial auffällig seien und deshalb möglicherweise den Unterricht störten, sei die Bereitschaft auch unter Eltern dagegen oft deutlich kleiner.