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Verkehr Berlin und Brandenburg planen U7-Verlängerung

Über eine Verlängerung der U-Bahnlinie 7 wird nun schon sehr lange diskutiert. Nun wollen die Regierungschefs Berlins und Brandenburgs die nächsten Schritte gehen. Und kündigen das ausgerechnet im Berliner Wahlkampf an.

Von dpa Aktualisiert: 04.02.2023, 21:47
Fahrgäste steigen in die U-Bahn.
Fahrgäste steigen in die U-Bahn. Christoph Soeder/dpa/Symbolbild

Berlin - Die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg haben weitere Schritte zur Verlängerung der U-Bahnlinie 7 von Berlin-Rudow bis zum Hauptstadtflughafen BER angekündigt. In Kürze werde eine Nutzen-Kosten-Analyse für die etwa acht Kilometer lange Strecke in Auftrag gegeben, kündigten die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey und Ministerpräsident Dietmar Woidke (beide SPD) am Freitag bei einer gemeinsamen Tour entlang der geplanten Trasse an. Sie wurde von der SPD im Rahmen des Berliner Wahlkampfes organisiert.

Eine solche Analyse zur Wirtschaftlichkeit sei Voraussetzung, um beim Bund Fördermittel zu beantragen, so beide Politiker. Nach Abschluss dieses Planungsschrittes, was etwa August oder September zu erwarten sei, werde der Förderantrag vorbereitet, so Giffey. Sie hoffe auf eine Förderzusage des Bundes bis zum Jahresende.

Die Berliner Regierungschefin bezifferte die Kosten für das Projekt, über das schon länger diskutiert wird, auf - je nach Trassenführung - 811 bis 890 Millionen Euro. Etwa 600 Millionen entfallen auf den Streckenteil im Land Brandenburg.

Beide Länder setzen sich beim Bund dafür ein, dass dieser nicht nur wie bei vielen Verkehrsprojekten üblich 75 Prozent der Kosten übernimmt, sondern 90 Prozent. „Das Vorhaben ist von nationaler Bedeutung“, begründete Woidke die Forderung.

Bis die U-Bahn-Verlängerung fertig wird, dürften 12 bis 15 Jahre vergehen. Beide Politiker unterstrichen, dass das Vorhaben nicht nur nötig sei, um den Flughafen BER noch besser anzubinden. Es sei vor allem deshalb wichtig, um neue Wohn- und Gewerbegebiete mit Zehntausenden Bewohnern und Arbeitsplätzen zu erschließen und klimaneutrale Mobilität zu organisieren.

„Das Projekt hat ganz große Bedeutung für die Entwicklung der Metropolregion“, sagte Giffey. Woidke verwies auf die große soziale und wirtschaftliche Dynamik in der Region. „Jetzt müssen wir beim Ausbau des Verkehrsnetzes und des Öffentlichen Personennahverkehrs mit dieser Dynamik Schritt halten.“ Es gelte nun, da keine Zeit mehr zu verlieren.

Die U7 ist mit mehr als 30 Kilometern die längste U-Bahn-Linie in Berlin. Sie verkehrt zwischen Rathaus Spandau und Rudow. Seit vielen Jahren wird über eine Verlängerung über die beiden Endstationen hinaus diskutiert. Eine sogenannte Machbarkeitsstudie zu dem Projekt liegt seit geraumer Zeit vor.

In ihrem Koalitionsvertrag 2021 hatten sich SPD, Grüne und Linke in Berlin darauf geeinigt, insgesamt fünf mögliche U-Bahn-Verlängerungen zu untersuchen. Neben der U7 von Rudow in Richtung BER und von Spandau zur Heerstraße geht es um die U8 ins Märkische Viertel, die U2 nach Pankow-Kirche und die U3 zum Mexikoplatz. Erstes Projekt, das umgesetzt wird, dürfte die U3 im Berliner Südwesten sein. Baubeginn könnte hier 2026 sein.